Mittwoch, 28. Januar 2009
Sehenswert: Wuppertaler Arzt erklärt die Honorarmisere
Dienstag, 27. Januar 2009
Honorarreform 2009: Gewinner und Verlierer
Während die Verlierer schon festzustehen scheinen (nämlich wir Ärzte), sammeln sich bereits dunkle Wolken von Gewinnern über den langsam verhungernden Praxen.
Wer gewinnt?
Rechtsanwälte aus fernen Städten. Die schickten mir heute einen freundlichen Brief und wiesen auf ihre Kompetenz bei der Vertretung von Praxen gegenüber den Kassenärztlichen Vereinigungen in Bezug auf die Honorarabrechnung hin.
Preise wurden nicht genannt. Sie dürften sich aber kaum im Bereich der Quartalspauschalen im Regelleistungsvolumen bewegen...
Donnerstag, 22. Januar 2009
123.000 Wahlkämpfer werden in den Warte- und Sprechzimmern Millionen Wähler mobilisieren
Diese Gesundheitspolitik macht krank – Berliner Manifest zum Wahljahr 2009
Die in Berlin auf Einladung der ‚Freien Ärzteschaft’ zusammengekommenen Vertreter von ärztlichen Berufs- und Fachverbänden* stellen mit Zorn und völligem Unverständnis für das Vorgehen der verantwortlich Handelnden in der Politik fest, dass die seit vielen Jahrzehnten bewährte und weltweit bewunderte wohnortnahe flächen-deckende ambulante Versorgung durch niedergelassene Haus- und Fachärzte – politisch gewollt – akut vor dem Aus steht!
Dieses bewährte System, in dem weit über 90 Prozent aller Krankheitsfälle in Deutschland abschließend behandelt werden, soll eliminiert werden zugunsten einer industrialisierten, profitorientierten und anonymen Abfertigung in Medizinischen Versorgungszentren, in denen der bislang als Individuum geachtete und behandelte Patient zum Fall mit einer Durchlauf-Nummer abgewertet wird.
Die seit 1. Januar 2009 geltende Honorarreform ist ein erstes, allerdings energisches Durchgreifen des Staates zur Umsetzung der Eliminierung der Arztpraxis vor Ort. 15 bis 30 Prozent Umsatzeinbrüche, die jetzt schon vorhersehbar sind, gefährden damit in höchstem Maße die wirtschaftliche Existenz der einzelnen Arztpraxis und bedrohen damit die zuverlässige Betreuung der Patienten ebenso wie sie die Sicherung der Arbeitsplätze von zehntausenden Praxismitarbeiterinnen in Frage stellen. Denn die vielfach von interessierter Seite bejubelte Honorarerhöhung von angeblich zehn Prozent kommt in den Praxen nicht an.
Insofern müssen und wollen die deutschen Ärztinnen und Ärzte das Heft des Handelns selbst in die Hand nehmen. Die Patienten werden in den Sprechzimmern über die drohende Entwicklung aufgeklärt: über ihre Entpersönlichung als Patient gleichermaßen wie über den drohenden Verlust ihres vertrauten Arztes um die nächste Straßenecke. In öffentlichen Aktionen wird die Bevölkerung insgesamt durch engagierte Ärztinnen und Ärzte informiert.
Streiks mit Praxisschließungen – auch über längere Zeit – werden – bei Aufrechterhaltung einer Notfallversorgung – nicht mehr ausgeschlossen. Insofern begrüßen die in Berlin versammelten Verbandsvertreter ausdrücklich Streikaktionen auf lokaler und regionaler Ebene, die bereits in den nächsten Tagen anlaufen. Den Kolleginnen und Kollegen wird die absolute Solidarität versichert, die zahlreichen bundesweit in Gründung begriffenen Aktionsgemeinschaften der niedergelassenen Ärzteschaft werden nachdrücklich ermuntert, gleichfalls Streiks zu organisieren.
Ein bundesweiter Streik der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte noch vor dem Sommer wird nicht ausgeschlossen!
In der Fürsorge für unsere Patienten und in der Verantwortung der nachrückenden Ärztegeneration können und dürfen wir den politisch gewollten Niedergang der flächendeckenden wohnortnahen haus- und fachärztlichen Versorgung nicht hinnehmen.
In der gleichen Verantwortung fordern wir eine glaubwürdige Garantie für unsere Unabhängigkeit in ärztlicher Freiberuflichkeit, die zwingend auch die Freiheit des Arzt-Patienten-Verhältnisses und die Therapiefreiheit einschließt.
Dies alles muss abgesichert werden durch ein faires und transparentes Abrechnungssystem; denn nur der wirtschaftlich unabhängige Arzt hat Herz und Hirn frei für seine Patienten.
Die gegenwärtige Politik vermag – ideologisch verblendet und erblindet – diesen an sich selbstverständlichen Forderungen nicht Rechnung zu tragen.
Diese Politik macht krank!
Und als Therapiemaßnahme begreifen die deutschen Ärztinnen und Ärzte das gerade begonnene so genannte Super-Wahljahr als Chance, aktiven Wahlkampf für das Gesundheitswesen zu machen. 123 000 Wahlkämpfer werden in ihren Warte- und Sprechzimmern Millionen von Wählerinnen und Wählern mobilisieren!
Forderungskatalog der Berliner Arbeitsgruppe der Berufs- und Fachverbände
1. Wir fordern die Ärzteschaft zur Einigkeit auf.
2. Wir fordern die Ärzte auf, politisch aktiv zu werden.
3. Die Ärzte werden den politisch verursachten Mangel deutlich machen.
4. Das beste Gesundheitswesen der Welt ist in akuter Gefahr. In keinem anderen Land gibt es einen vergleichbaren, ungehinderten Zugang zu Fach- und Hausärzten.
5. Die Dumping-Preise in der neuen Gebührenordnung müssen sofort durch faire Preise für alle Leistungen ersetzt werden.
6. Gesetzlich verordnete Leistungsbegrenzungen und Pauschalen schaden unseren Patienten.
7. Der Ausverkauf des Gesundheitswesens an Gesundheits-Heuschrecken durch die schwarz-rote Koalition muss gestoppt werden.
Berliner Arbeitsgruppen der Berufs- und Fachverbände:
Bayerischer Facharztverband
Bayerisches Ärztenetz Gesola
Berufsverband der Augenärzte
Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Bundesverband und Landesverband Berlin
Berufsverband Deutscher Nervenärzte
Berufsverband der Neurologen
Berufsverband Deutscher Psychiater
Freie Ärzteschaft
Medi Berlin
Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V. (bei der Abstimmung nicht anwesend)
Vertreter von Hausärzten und Gynäkologen
Vertreter des Miesbacher Manifestes
Donnerstag, 15. Januar 2009
Honorarreform nach nur zwei Wochen gescheitert
Noch am 22.12.2008 berichtete das Deutsche Ärzteblatt unter der Überschrift "Gesetzgeber gibt Verteilung des Honorarzuwachses vor", dass nicht mehr die Kassenärztlichen Vereinigungen darüber entschieden, wie das Honorar 2009 verteilt werde. Der Gesetzgeber habe im Sozialgesetzbuch klare Vorgaben erstellt, die durch Entscheidungen auf der Bundesebene, von Kassenärztlicher Bundesvereinigung zusammen mit den Spitzenverbänden der Krankenkassen sowie in der Schlichtungsstelle dieser Vertragpartner, im Erweiterten Bewertungsausschuss konkretisiert worden seien.
Alles Schnee von gestern, denn jener Erweiterte Bewertungsausschuss räumte heute in Berlin den Kassenärztlichen Vereinigungen bei der Honorarverteilung wieder einen größeren Handlungsspielraum ein:
„Offensichtlich sind die konkreten Auswirkungen auf einzelne Ärzte und Arztgruppen vorher nicht berechnet worden oder waren so nicht absehbar.“
Wie jetzt: nicht berechnet? Nicht absehbar? Hochbezahlte Ministerialbürokraten, Gesundheitsökonomen, Ärztefunktionäre und Kassenmanager trinken Hochprozentiges und würfeln? Dafür werdet ihr bezahlt? Schon von Qualitätsmanagement gehört? Ich glaub' es einfach nicht...
Ist aber so. Jetzt wird neu gewürfelt. Die lokalen KV- und Kassenfürsten dürfen wieder nach Gutdünken umverteilen:
„Nun kommt es darauf an, mit dem wiedergewonnenen regionalen Handlungsspielraum verantwortungsvoll umzugehen und die erheblichen Honorarunterschiede auszugleichen. Mehr Geld ist mit diesem Beschluss allerdings nicht verbunden, sodass die Umsetzung nicht ohne Solidarität von Seiten der sogenannten Gewinner möglich ist. Hier müssen wir eine Akzeptanz herstellen."
Früher wurden Leute, die aus Scheisse Gold zu machen versprachen, über kurz oder lang einen Kopf kürzer gemacht. Ich bin gespannt, wie man heute "eine Akzeptanz herstellen" will, dafür, dass man das Geld, das man dem einen in die Tasche mogelt, vorher einem anderen aus derselben klaut. Und mit Krokodilstränen im Auge den Begriff "Solidarität" endgültig verhöhnt.
Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ihr den Flächenbrand, den ihr da angezündet habt, noch löschen könnt. Dafür sind eure Spielchen zu durchsichtig.
Wie ein Kollege richtig bemerkt:
Da ist es nun, das Eingeständnis des vollständigen Versagens der Protagonisten. (...) Der erweiterte Bewertungsausschuss, namentlich die Kassen, Herr Köhler, Frau Schmidt (als graue Eminenz) und Herr Wasem, sind gescheitert! Die Beschlüsse dieses Gremiums waren so dilettantisch, dass sie nicht einmal das erste Quartal überstanden haben. Ein Vorgang, der an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten ist. (...) Nie waren wir weiter von einer Vergütung unserer Arbeit entfernt, nie war es offensichtlicher, dass wir Geld zugewürfelt bekommen von unfähigen Beamten, deren verwaltungstechnischer Horizont Sonderschulniveau hat.
Samstag, 10. Januar 2009
Regelleistungsvolumen 2009 - Stolpersteine
RLV 2009 - Stolpersteine
Vorauszahlungen der KVen
Im Januar erhalten die Vertragsärzte die Honorarvorauszahlungen für Januar 2009. Obwohl die Regelleistungsvolumina zu teils erheblichen Honorarverlusten bei den Ärzten führen, die durchaus 20 oder 30% betragen können, zahlen die KVen die Vorauszahlungen in der alten, gewohnten Höhe aus.
Die Auszahlung erfolgt in vier etwa gleich hohen Raten: drei Vorauszahlungen in den jeweiligen Monaten und eine Restzahlung am Ende des ersten Monats des zweiten auf das Abrechnungsquartal folgenden Quartals. Die Restzahlung für das erste Quartal 2009 erhalten die Ärzte also Ende Juli 2009.
Es wäre für die KVen kein großer Aufwand, die voraussichtliche Höhe des Honorars zu berechnen und als Vorauszahlung 1/4 dieses Betrages zu zahlen. So würde schon im Januar allen Ärzten klar, ob und wie viel Honorar sie durch die Honorarreform verlieren. Je früher sie das wissen, desto früher können sie reagieren und z.B. Personal entlassen.
Statt dessen zahlen die KVen zunächst die alten Vorauszahlungen weiter, mit der Folge, dass die Restzahlung im Juli ggf. viel geringer ausfällt als erwartet, oder - noch schlimmer - dass sogar eine Überzahlung eintritt. Ende Juli erfährt der Arzt dann, dass
1. die Restzahlung im Juli (für das 1. Quartal) ausfällt,
2. die Restzahlung im Oktober (für das 2. Quartal) ebenfalls ausfallen wird,
3. die Vorauszahlungen ab August deutlich vermindert werden,
4. er einen evtl. überzahlten Betrag an die KV zurückzahlen soll.
Wird der Arzt davon im Juli überrascht, so kommt es je nach verfügbarer Liquidität oder Kreditlinie dann plötzlich zur akuten Geldnot und ggf. zur Insolvenz. Sechs wichtige Monate zur Anpassung an die neue, schlechtere Situation sind ungenutzt verstrichen.
Jeder Arzt ist daher bestens beraten, sein künftiges Honorar (RLV + zusätzliche Honorarvolumina + Honorare außerhalb der RLV ) frühzeitig zu berechnen und ggf. finanziell zu reagieren (Rücklagen, Kreditlinie, Praxis-Umstrukturierung, Personalreduktion). Vgl. dazu unser Berechnungstool.
"Praxisgebühr"
Immer wieder werde ich gefragt, ob die Praxisgebühr im RLV enthalten ist oder zusätzliche Einnahme. Natürlich ist die Praxisgebühr im RLV enthalten. Eine Beispielrechnung dazu: Bei 1000 RLV-relevanten Scheinen und einem Fallwert von 20 Euro errechnet sich ein RLV von 20.000 Euro. Wenn 500 Fälle mit Überweisung kommen oder befreit sind, müssen die anderen 500 Fälle die Zuzahlung von 10 Euro leisten. Das sind dann 5.000 Euro.
Das Honorar besteht dann aus 15.000 Euro KV-Zahlung und 5.000 Euro vereinnahmter Praxisgebühr. Hinzu kommen je nach Fachgruppe noch die außerhalb der RLV gezahlten Honorare z.B. für Prävention, Impfungen, DMP, Notfalldienst usw.
Diesen Text im PDF-Format herunterladen.
Hans-Peter Meuser (Freie Ärzteschaft)
Freitag, 9. Januar 2009
Unseriöse Studien im Umlauf. Ärzte warnen vor Gesundheitsrisiken.
Wuppertal (wtf)
Mietmäuler lancieren irreführende Zahlen
In einer aktuell an die Presse lancierten, von einem dubiosen Wirtschaftverband bezahlten Studie wird suggeriert, die gesetzlichen Krankenkassen hätten Einsparpotenziale in Milliardenhöhe. Die Autoren schlagen vor, beispielsweise die Bezahlung der Ärzte und Krankenhäuser an die jeweils bundesweit niedrigsten Sätze anzupassen.
Ärzte kritisieren die Studie unter anderem deswegen, weil sie veraltete Zahlen manipuliert und die geleistete Arbeit, nicht aber die dafür tatsächlich gezahlten Minderhonorare als Bezugsgröße nimmt. Korrigiert man diesen und andere Fehler, stellt man fest, dass die genannten Einsparpotenziale bereits gesundheitsgefährdend verwirklicht wurden.
Ausserdem vergessen die Autoren, dass mit der Abschaffung aller Ärzte, aller Krankenhäuser und aller ICD-Codes auch sämtliche Krankheiten in Deutschland verschwinden würden. Erst dadurch wäre eine kosteneffiziente Gesundheitsverorgung wieder möglich.
Schließlich enthält die Studie keine Sparvorschläge, die die 14% Verwaltungs- und sonstigen Kosten, sowie die Kosten für überflüssige Studien, berücksichtigen würden.
Mittwoch, 7. Januar 2009
Ein Mob aus wütenden Basis-Ärzten
Mit Erlaubnis des Kollegen dokumentiere ich seinen offenen Brief an Herrn Seehofer und empfehle ihn zur allgemeinen Lektüre. Der Text ist beim Buschtelefon auch als pdf verfügbar.
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Seehofer,
ich gehöre zwar nur zum von Ihnen so bezeichneten „Ärztepack“ und nicht zur Krawatte-tragenden Funktionärskaste, möchte aber trotzdem versuchen, Ihnen auf Realschul-Niveau zu erklären, warum Sie plötzlich mitten im Heimatland der Christlich Sozialen Union von einem Mob aus wütenden Basis-Ärzten und Helferinnen empfangen werden:
- Mit dem „EBM 2000 plus“ wurde vor einigen Jahren erstmalig ein betriebswirtschaftlich kalkuliertes Honorarsystem für die Ärzte in Deutschland entwickelt. Neben den Betriebskosten der Praxen wurde ein Stundenlohn für die Ärzte in Höhe eines damaligen Klinikfacharzt-Gehaltes kalkuliert. Auf der Basis eines Punktwertes von 5,11 Euro-Cent (10 Pfennige) wurden die typischen Leistungen der verschiedenen Fachgruppen über ein Punktesystem in Relation zueinander gebracht.
- Für die Politik hatte die Beitragssatzstabilität der gesetzlichen Krankenkassen absoluten Vorrang vor einer adäquaten Bezahlung der Ärzte. Deshalb wurde der Punktwert der zur Verfügung gestellten Geldmenge angepasst. Bei uns Urologen lag der Punktwert zuletzt bei 2,5 Cent, obwohl aufgrund der Inflation und der inzwischen deutlich gestiegenen Gehälter der Klinikärzte mindestens 6,2 Cent gezahlt werden müssten, um für einen adäquaten Stundenlohn zu sorgen. Nur 40% der Leistung wird bezahlt. Bei einem durchschnittlichen Betriebskostenanteil von 60% erzielen die Ärzte somit seit Jahren im Kassenbereich ein negatives Einkommen, müssen also die GKV durch Erlöse von Privatpatienten oder IGEL quersubventionieren.
- Weil die Kassenärztliche Vereinigung als Überbleibsel der Nazi-Diktatur jeglicher Druckmittel beraubt ist und den Status einer Körperschaft des Öffentlichen Rechts hat, war diese gezwungen, den Mangel möglichst gerecht zu verteilen, statt für eine angemessene Erhöhung der Gesamtvergütung sorgen zu können.
- Um ihrem Sicherstellungsauftrag gerecht zu werden, hat die KV versucht, die unzureichende Geldmenge so zu verteilen, dass vermeintlich „wichtige“ Bestandteile der ärztlichen Arbeit höher bewertet wurden - zu Lasten der übrigen Leistungen. Nicht immer ist es dabei gerecht zugegangen. Der Einfluss bestimmter innerärztlicher Lobbyisten konnte sich im unüberschaubaren Punkte-Dickicht häufig durchsetzen.
- Die aktuelle Gesundheitsreform hat durch den bundeseinheitlichen Punktwert (BOP) und die Umrechnung in eine Euro-Gebührenordnung (B€GO) die seit Jahren bestehende Unterfinanzierung schlagartig transparent gemacht. Das Gemauschel mit gestützten Punktwerten in bestimmten Bereichen zu Lasten anderer wurde abgestellt und jedem Vertragsarzt ist jetzt bereits im Vorfeld bekannt, wie wenig er für seine Arbeit bekommt. Insoweit hat Ulla Schmidt Wort gehalten.
Montag, 5. Januar 2009
Die größten Verlierer sind die Kranken
Ärzte können sich Patienten nicht mehr leisten - sueddeutsche.de
Bei den niedergelassenen Fachärzten in München herrscht Untergangsstimmung. Durch eine neue Honorarregelung für Kassenpatienten, die im neuen Jahr zusammen mit dem Gesundheitsfonds in Kraft getreten ist, erwarten sie dramatische Umsatzeinbußen von bis zu 50 Prozent. Besonders hart betroffen sind, der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) zufolge, die sehr spezialisierten und hoch aufgerüsteten (und oft hoch verschuldeten) Praxen, wie sie gerade in einer Großstadt wie München häufig vorkommen, zum Beispiel die Einrichtungen ambulanter Operateure und Kernspin-Radiologen. Aber auch Psychiater, Kinderärzte und viele andere Disziplinen bleiben nicht verschont.
Von der Ära Merkel wird die Zerstörung des bisher gut funktionierenden Krankenversicherungssystems in die Geschichtsbücher eingehen.
Bayerns Frauenärzte sollen Kassenpatienten nach einer Aufforderung ihres Berufsverbands nur noch gegen Privatrechnung behandeln.
Über Sinn und Unsinn von Ärztebewertungsportalen
Labour's mania for rating reaches GPs - none out of 10 | The Guardian
What the ideologically bankrupt Mr Bradshaw cannot see is that a society demanding constant feedback does not trust itself or its ideas. The GP ratings scheme isn't an idea. It's not even a policy. It is a desperately penny-pinching sleight of hand, designed to give people the illusion of power in the NHS. And, as it's always worth pointing out, people don't want "power" in the NHS. They want a uniformly decent NHS. They don't want choice, they want provision.
Gefunden bei Dr Grumble.