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Wahnsinnswoche 2021:20

In dieser Woche 175 Patientenkontakte und 14 Terminausfälle. Ich habe erst in 12-16 Wochen wieder freie Termine. Die Praxis ist nach wie vor völlig überfüllt und gleichzeitig ist die Zahl der Anfragen per Telefon, SMS, Fax und Mail exponentiell angestiegen. Es kann also sein, dass ich ein paar Tage brauche, um alles abzuarbeiten.

Ansonsten: schöne Pfingsten!


Offenbar plant Gesundheitsminister Spahn, psychotherapeutische Behandlungen mit Hilfe des Gemeinen Bundesausschusses zu rationieren - das Stichwort #rasterpsychotherapie geisterte diese Woche durch twitter. Ich halte das für eine Schnapsidee und bin nicht allein mit meiner Meinung:

Die Bundespsychotherapeutenkammer lehnt das aus gutem Grund ab: "Das ist holzschnittartige Psychotherapie, oberflächlich und lückenhaft.“

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen stellt "ein fragwürdiges Vorgehen im Kontext demokratischer Willensbildung fest, wenn auf den „letzten Drücker“ Einschübe in fast finale Gesetzesprozesse vorgenommen werden".

Ein breites Bündnis psychotherapeutischer Verbände (pdf) spricht sich "gegen jede Rationierung von Leistungen ambulanter Richtlinienpsychotherapie" aus.

Die KBV meint, "die Entscheidung über die bestmögliche psychotherapeutische Behandlung muss bei den Kolleginnen und Kollegen und ihren Patienten liegen".

Laut taz möchte "das Bundesgesundheitsministerium das sogenannte Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) um eine Regelung ergänzen, die den Zugang zu Psychotherapie weiter bürokratisieren soll".

Und die Piraten meinen, "das Rasterkonzept schafft weitere unnötige Hürden für die Genesung psychisch kranker Menschen".

Die Entscheidung über dieses fragwürdige Vorgehen wurde in letzter Minute vom 21.5. auf Juni verschoben: zweite Anhörung am 31.5, abschließende Beratung am 9.6.2021.

Bis dahin können Sie auf change.org eine Petition dagegen unterschreiben.


Fortuna Düsseldorf’s ultras are running an auction in support of local organizations against depression.

This is the story behind it.

When socially-engaged ultra groups turn personal tragedy into making a difference by raising awareness on mental health, thread.

1/15 #F95 pic.twitter.com/yEjsTlmS5B

— Felix Tamsut ?? (@ftamsut) May 21, 2021

Francis Bacon and the four barriers to truth: Truth might be hard to find, but we can take steps to eliminate common cognitive biases. Big Think 20.5.2021


Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Medizincontrolling zur Ad-hoc-Stellungnahme einer Autorengruppe um Matthias Schrappe zur intensivmedizinischen Versorgung in der SARS-2/CoViD-19-Epidemie. DGfM 19.5.2021


Meditation und Achtsamkeitsübungen können auch unerwünschte Negativeffekte haben: "von andauernder Überempfindlichkeit über Albträume bis hin zu traumatischen Ereignissen, die den Probanden durch die Übungen wieder ins Gedächtnis gerufen wurden. Andere Teilnehmer fühlten sich ängstlich oder emotional ermattet". Spektrum 20.5.2021


Cumulative effects of medications with anticholinergic properties may contribute to worse cognitive outcomes in people with schizophrenia. APA 17.5.2021


Wie sich die Gehirne von Künstlern, Denkern und Unternehmern unterscheiden. heise.de 19.5.2021


„Du bist nichts wert“.

Nora Tschirner spricht über ihre Depressionserfahrung: Merkur.de 18.5.2021


When you see it, you see it.

How many do you recognize? pic.twitter.com/IK8tTTOCXv

— Remkus de Vries (@remkusdevries) May 16, 2021

Soulfood: The Linda Lindas Perform REBEL GIRL (Official Video) | Moxie

Die ganze Playlist: Soulfood@youtube

Wahnsinnswoche 2019:03

In dieser Woche 117 Patientenkontakte und 14 Terminausfälle an drei Tagen. Bis auf Weiteres habe ich erst in 10-12 Wochen wieder Termine frei.


CSU-Staatssekretär Stephan Mayer versteht die Technologie von Staatstrojanern nicht.


Professor Johannes Buchmann (Theoretische Informatik – Kryptographie und Computeralgebra) prognostiziert, dass in spätestens 30 Jahren alle verschlüsselten Daten offenliegen. Als wichtige Ziele beim Schutz von Gesundheitsdaten nennt er deren Vertraulichkeit (dass nur berechtige Personen die Daten einsehen können) und Integrität (es darf nicht möglich sein, Daten unbemerkt zu ändern). aend 19.1.2019 (paywall)

Der Professor hat aber gemeinsam mit japanischen und kanadischen Partnern einen technologischen Prototypen entwickelt, der eine jahrzehntelange sichere Speicherung sensibler Gesundheitsdaten gewährleisten soll.


Die Fehltage wegen psychischer Erkrankungen sind zwischen 2007 und 2017 um 67,5 Prozent gestiegen. Weitere Informationen beim Projekt Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt – psyGA und beim Arbeitsschutzportal.


Mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) sind gefährliche Eingriffe in die ambulante Medizin geplant: bundesweiter Protesttag am 23.1.2019.

Was ich selbst von dem Gesetzentwurf halte? Nichts. Warum nicht? Es gelten noch immer die Bestimmungen des SGB 5, mit denen verhindert werden soll, dass die Tätigkeit des Leistungserbringers (?) übermäßig ausgedehnt wird. Daraus folgt, dass Arzttermine knapp gehalten werden.

Irgendwann ist den Schlaubergern im Ministerium und darum herum aber aufgefallen, dass ihre sozialgesetzgeberischen Vorgaben Terminknappheit und Terminchaos produzieren. Also haben sie sich überlegt, die wöchentlichen Sprechstundenzeiten der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte von 20 auf 25 Stunden zu erhöhen. Das Ganze müsse natürlich noch diskutiert werden. Gesundheitsminister Spahn (CDU) dann im gleichen Atemzug: es sei müßig, die Diskussion um die Sprechstundenausweitung auf 25 Stunden weiterhin zu diskutieren. Und: "Einfach nur entbudgetieren, das machen wir nicht." Worüber soll dann noch diskutiert werden? Was ist das für ein Politikstil?

Ich habe meinen Praxisbetrieb so organisiert, dass ich das mir zugestandene Regelleistungsvolumen nicht überschreite, ich also meine Tätigkeit nicht übermäßig ausdehne (was im Übrigen heißen würde, ohne Bezahlung weiterzuarbeiten).

Im Rahmen der von mir angebotenen Notfallsprechstunden kriegen Sie im schlechtesten Fall innerhalb von drei Tagen eine Krisenintervention (Wartezeiten während der Notfallsprechstunden im Durchschnitt 45 Minuten, prinzipiell bis zu drei Stunden, und ganz selten muss ich wegen Überfüllung auch mal jemand wegschicken). Problem dabei: Arbeiten unter Zeitdruck und Hochgeschwindigkeitspsychiatrie decken sich nicht mit meinen und Ihren Qualitätsanforderungen.

Zweites Problem sind die Folgetermine. Es ist nicht absehbar, wann ich mal wieder Folgetermine schneller als nach 10-12 Wochen anbieten kann. Wenn ich jetzt noch Termine über eine Terminservicestelle belegen lassen würde, wäre das Chaos perfekt. Neue Patienten kämen sofort dran, während Patienten, die schon länger hier in Behandlung sind, hinten runterfallen würden. Außerdem wäre das dann schon reine Planwirtschaft, und ich würde meinen Status als Freiberufler verlieren.

Deshalb halte ich nichts von diesem bürokratischen Unfug.


Soulfood: Fatboy Slim - Push The Tempo

1.10.2012: Informationen über die elektronische "Gesundheitskarte"

Die elektronische Gesundheitskarte soll kommen - soll sie kommen? Wie gut sind Sie über die eCard informiert?

Wissen Sie,...

...wieviel die Einführung der eCard kosten wird, und dass die Entwicklung der eCard schon seit Jahren aus unseren Beiträgen zur gesetzlichen Krankenversicherung finanziert wurde (bisherige Kosten 600 Millionen Euro) - und weiterhin finanziert wird - erwartete Kosten 14 Milliarden Euro?

...dass sich die privaten Krankenversicherungen, also ca. ein Drittel der Versicherten, gar nicht an der eCard beteiligen?

...dass umfangreiche Dokumente nicht auf der eCard gespeichert werden können?

...dass Ihre Gesundheitsdaten auf einem zentralen Rechner im Internet gespeichert werden sollen?

Immer mehr Bürger wehren sich gegen die eCard, verweigern die Zusendung von Fotos, legen Widerspruch bei ihrer Krankenkasse ein und klagen gegen die eCard. Viele Ärzte sind äußerst skeptisch, was den Nutzen für ihre Arbeit angeht. Sie fürchten, dass mit der Einführung der eCard das Arztgeheimnis unterhöhlt werden könnte.

Der BürgerPatientenTreff Wuppertal lädt

Frau Dr. Elke Steven vom Komitee für Grundrechte und Demokratie,
1. Oktober 2012 um Uhr 20.00
Cafeteria der Rudolf Steiner Schule Wuppertal
Schluchtstr. 21, 42285 Wuppertal,

um alle Interessierte umfassend über die eCard zu informieren - z.B. auch über die derzeitige rechtliche Situation, wenn die alte Krankenversicherungskarte abgelaufen ist.

Wahlprüfsteine für die Landtagswahl in NRW

Bald sind Landtagswahlen in NRW. Die Parteien haben schon angefangen, sich zu verschiedenen Themen zu positionieren. Wenn Sie noch nicht wissen, wen Sie wählen wollen, dann schlagen Sie doch mal bei der Freien Ärzteschaft nach. Dort finden Sie verschiedene Standpunkte und Fragen zur Gesundheitspolitik, die an die Parteien im Land weitergeleitet wurden. Antworten stehen noch aus - aber vielleicht werden die demnächst auch Ihre Wahlentscheidung beeinflussen? Hier können Sie es nachlesen.

Petition zur Kontrolle der Verwaltungs- und Bürokratiekosten der Krankenkassen

Sehr verehrte Patientin, sehr verehrter Patient!

Durch Ihre Unterschrift können Sie gemeinsam mit uns erreichen, dass wir im Gesundheitswesen wieder mehr Zeit für Sie als Patienten haben anstatt die Zeit mit sinnlos erzwungener Krankenkassenbürokratie zu vergeuden.

  • Jeder vierte Euro Ihrer Kassenbeiträge wird inzwischen durch die Bürokratie im Gesundheitswesen verschlungen!
  • Dabei sind drei Viertel dieser Bürokratiekosten schlichtweg überflüssig. Mit dem gleichen Betrag wird ein großer Teil der gesamten ärztlichen Versorgung durch die niedergelassenen Haus – und Fachärzte bezahlt!!!

Die Bürokratie betrifft alle in der Patientenverantwortung stehenden Berufsgruppen: Ärztinnen und Ärzte, Arzthelferinnen, PsychotherapeutInnen, Zahnärzte, die Apotheken, KrankengymnastInnen, AltenpflegerInnen sowie auch Krankenschwestern und - pfleger.

Die Angehörigen dieser Berufen werden ihnen bestätigen, was sie hier lesen. Fragen sie sie danach!

Um die Politik wachzurütteln, brauchen wir mehr Transparenz im Gesundheitswesen, denn:

  • Jede Minute sinnloser Bürokratie ist eine Minute weniger Zeit für Sie als Patient!
  • Sie als Patient müssen wieder im Mittelpunkt stehen und nicht die ‚Fallkosten’ aufgrund einer realitätsferne Diagnosestatistik! Die so genannte ‚Gesundheitsökonomie’ macht aus ihnen, liebe Patientin, lieber Patient, ein Industrieprodukt! Das muss aufhören!
  • Die von den Krankenkassen geforderten Dokumentationsorgien und die Schikanen selbst bei kleinsten Dokumentationsfehlern müssen aufhören. Sonst haben die Gesundheitsberufe kaum mehr Zeit, sich um die tatsächliche Arbeit am Menschen zu kümmern und sie haben immer mehr Angst davor, Ihnen die Hilfe zu geben, die Sie brauchen, um gut versorgt zu sein.

In Ihrem ureigensten Interesse zum Erhalt einer menschlichen Medizin bitten wir Sie, setzen auch Sie Ihre Unterschrift unter die Petition 21866!

Dieses Recht steht Ihnen laut Grundgesetz zu!

  • Gegen die Verschwendung Ihrer Beitragsgelder und für einen jährlich veröffentlichten Prüfbericht durch den Bundesrechnungshof zum Treiben der Krankenkassen!
  • Für mehr Transparenz in unserem Gesundheitswesen, um der zunehmenden Entmenschlichung und Industrialisierung durch Planwirtschaft und Bürokratismus entgegenzuwirken!

Ihr Dr. Tobias Neuhauser

V.i.S.d.P. :Freie Ärzteschaft, Martin Grauduszus, Bergstraße 14, 40699 Erkrath
Tel.: 02104 1385975, Fax: 02104 449732, mail@freie-aerzteschaft.de

 

Zur Online-Petition

Download der Unterzeichnerliste und der Dokumente

"Petition zur Kontrolle der Verwaltungs- und Bürokratiekosten der Krankenkassen" vollständig lesen

Patientenversorgung morgen – Abwrackprämie oder Prämienmodell?

Wie ist es um die ambulante ärztliche Versorgung bestellt? Wie geht es weiter?

Dazu diskutieren

Dr. med. Frank Ulrich Montgomery
Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages
Präsident der Ärztekammer Hamburg

Barbara Steffens MdL
Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen

Martin Grauduszus
Präsident der ‚Freien Ärzteschaft’

Moderation:
Martina Koch, Freie Autorin WDR


Die Freie Ärzteschaft lädt ein zum berufspolitischen Nachmittag:

Mittwoch, 5. Oktober 2011, 18.00 Uhr s.t.
Düsseldorf Hilton, Rheinlandsaal
Georg-Glock Str. 20
40474 Düsseldorf

Umfrage zur Verwaltungsarbeit

Verwaltungsarbeit stiehlt uns Ärzten viel Zeit und Geld - doch wie viel, auf Euro und Cent? Erstmals soll das im Rahmen einer Studie im deutschen Gesundheitswesen untersucht werden. Dazu befragt der Ärztenachrichtendienst zusammen mit A.T. Kearney, einem der weltweit größten Top-Management-Beratungsunternehmen, Ärzte in Klinik und Praxis.

Nehmen Sie an der Umfrage teil und beantworten Sie, viel Ihrer Arbeitszeit Sie mit Verwaltungstätigkeit verbringen, die mit GKV-Patienten zusammenhängt.

Die Ergebnisse der Umfrage sind ganz sicher auch für die weitere politische Diskussion über die Situation in der Medizin in Deutschland entscheidend. Bitte nehmen Sie teil – und bitte senden Sie diese Information an möglichst viele Kolleginnen und Kollegen, damit die Datenlage möglichst breit wird – je mehr Daten, desto aussagekräftiger ist die Studie!

Mit diesem Link gelangen Sie zur Umfrage.

Unterstützen Sie die Bundestags-Petition Nr. 15520 zum "Stopp der ambulanten Kodierrichtlinien"

Wollen Sie, dass die Krankenkassen alles über Sie wissen? Noch mehr Bürokratie für den Arzt und noch weniger Zeit für Sie?

Nein?

Dann lesen Sie bitte weiter:

Krankenkassen, Politik und die Quasi-Behörde 'Kassenärztliche Bundesvereinigung' haben ein neues Bürokratie-Monstrum erschaffen. Es trägt den harmlosen Namen 'Ambulante Kodierrichtlinie' (AKR).

Ihre persönlichen Krankheitsdaten sollen ab 1. Juli 2011 weit detaillierter als bisher an die Krankenkassen gemeldet werden. Mit einem geschätzten zusätzlichen Arbeitsaufwand von 1 Stunde pro Tag soll Ihr Haus- oder Facharzt über seine Abrechnung höchst private Informationen über Sie und Ihr Krankheitsbild an die Krankenkassen liefern. Diese 'Codes' werden dort gespeichert - möglicherweise für Jahrzehnte.

Was heißt das für Sie?

  • Sie werden zum gläsernen Patienten gemacht!
  • Aufgrund dieser unerträglichen Bürokratie werden die Wartezeiten für Sie noch länger werden und immer mehr junge Ärzte werden Deutschland verlassen!
  • Möglicherweise werden Sie sich beim Abschluss einer Lebens-, Unfall- oder Berufsunfähigkeits-Versicherung wundern, was alles über Sie bekannt ist.
  • Ihre behandelnden Ärzte müssen sich immer mehr mit dem Computer beschäftigen, um - zu Ihrem Nachteil - Daten einzugeben und können sich immer weniger um Sie persönlich kümmern!

Wehren Sie sich jetzt gemeinsam mit uns!

Unterstützen Sie die Petition auf dem ausliegenden Unterschriftsformular in der Praxis!

Unterzeichnen Sie online!

Die Zeit drängt! Wenn bis zum 15. Februar 50 000 Unterschriften zusammenkommen, wird sich der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags mit dem Thema 'AKR und Bürokratie' befassen.

V.i.S.d.P. Freie Ärzteschaft, Martin Grauduszus, Bergstraße 14, 40699 Erkrath
Tel.: 02104 1385975, Fax: 02104 449732, mail@freie-aerzteschaft.de

Freie-Aerzteschaft.de [ 25.01.2011, Unterstützen Sie die Bundestags-Petition Nr. 15520 zum „Stopp der ambulanten Kodierrichtlinien“ ]

"Unterstützen Sie die Bundestags-Petition Nr. 15520 zum "Stopp der ambulanten Kodierrichtlinien"" vollständig lesen

Unterschriftenaktion: Wo bleibt das Geld der Beitragszahler?

Eine Wuppertaler Arztfrau hat mit einer Unterschriftensammlung im Wartezimmer begonnen, mit der sie den Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages auf die teils fragwürdige Mittelverwendung der Krankenkassen hinweist:

Wo bleibt das Geld der Beitragszahler?

Die Krankenkassen hatten ursprünglich die Aufgabe, Versicherte vor existentieller Bedrohung durch Krankheit abzusichern. Mittlerweile sichern sie eher die Gehälter ihrer Bosse.

Trotz Finanzkrise und steigender Kosten im Gesundheitswesen explodieren die Gehälter der Krankenkassen-Vorstände. Das Hamburger Abendblatt berichtete am 4. Juli 2010, dass die Vorstandsvorsitzenden von DAK und Techniker Krankenkasse jeweils 221.000 EUR jährlich verdienen, „Erfolgsprämie“ inklusive. Damit erhalten sie etwa so viel, wie die Bundeskanzlerin.

Trotz ihres für 2011 absehbaren Milliardendefizits halten die Krankenkassen also bis 18.000 Euro Monatsgehalt für „angemessen“. Dieses Gehalt für einen Vorstandsvorsitzenden entspricht immerhin 10 Euro „Kassengebühr“ von 1.800 Patienten (in Deutschland gibt es noch ca. 150 bis 160 Krankenkassen und ebensoviel Vorstandsvorsitzende, Manager-Etagen, Werbeabteilungen, Dienstfahrzeuge ... )

Damit nicht genug. Auch für billige Werbetricks wird viel Geld ausgegeben.

Mit den Zwangsbeiträgen ihrer Pflichtversicherten finanzieren die Krankenkassen teure Werbespots, Hochglanzprospekte, Plakate und andere, extrem kostspielige Werbeaktionen.

Einige Krankenkassen werben damit, ihren „Kunden“ den gesetzlich vorgeschriebenen Zusatzbeitrag als Bonus zu erlassen wollen.

Andere versprechen ihren „Kunden“ die Vermittlung von Arztterminen, obwohl nahezu jede Praxis Notfalltermine anbieten.

Wir fragen: Warum dürfen Krankenkassen die Beitragseinnahmen von Pflichtversicherten so zweckentfremdet einsetzen?

Wir wünschen uns eine Krankenkasse oder Krankenversicherung, die sich auf ihre ureigenste Aufgabe besinnt: Einnahme, Verwaltung und Verteilung der Versichertengelder nur zur Absicherung vor existenziellen Krankheitsrisiken.


Die Unterschriftenaktion für Patienten ist bereits in mehreren Wuppertaler Praxen gut angelaufen. Fast jeder Patient hat sich dafür interessiert und sich eingetragen.

Bitte auch an interessierte KollegInnen weiterleiten. Der Text kann individuell angepasst werden.

Anschreiben und Unterschriftenliste (rtf und pdf) als Download (zip).