I smell a rat
Klaus-Theo Schröder hat Angst. Er hat Angst davor, dass die Ärzte in Deutschland tatsächlich vehement gegen die verfehlte Gesundheitspolitik streiken.
Es geht dabei um mehr als nur um Geld. Mit den Streiks könnten die Menschen doch tatsächlich darauf aufmerksam werden, wer den Politikerpfusch der letzten Jahrzehnte zu verantworten hat. Und wer im Hintergrund die Strippen zieht. Wenn Sie dem Link zu Schröder folgen, achten Sie doch mal darauf, welchem Herrn er vor seinem Einzug ins Ministerium gedient hat.
Schröder warnt Ärzte davor, ihre von der Verfassung garantierten Grundrechte in Anspruch zu nehmen (Artikel 9, 12, 19). Seine diesbezüglichen Darlegungen zur Rechtslage seien bei der KBV sogar schon "auf fruchtbaren Boden gefallen". Das wundert mich nicht. Natürlich kann und darf die KBV nicht zu Streiks aufrufen. Sie ist keine Gewerkschaft, nicht einmal eine Interessenvertretung. Die KBV ist der verlängerte Arm des Ministeriums. Und das warnt vor dem Grundgesetz. Muss ich mal dem Schäuble stecken.
Ärzte sind sowieso Freiberufler. Im Grunde stellt sich nur die Frage, wie man es denn nennt, wenn plötzlich alle Praxen gleichzeitig geschlossen sind. "Budgetferien" sind ja verboten. Also doch Streik?
Schon erstaunlich, wie die bloße Erwähnung des Wortes "Streik" einen ausgewachsenen Staatssekretär zum Tanzen bringt. Da steckt noch Potenzial drin.
Just zu diesem Zeitpunkt erscheinen begleitende Artikel in der "freien" Presse, mit denen Stimmung gegen Ärzte gemacht wird. Mietmäuler beschuldigen Ärzte, sie machten gesunde Menschen aus niederen Motiven heraus krank. Andere Mietmäuler kramen uralte Statistiken hervor (in diesem Fall aus dem Jahr 2003) und behaupten dreist, maßlose Ärzte verdienten durchschnittlich ein Schweinegeld und sollten bloß die Schnauze halten. Und mit einem assoziativen Trick werden Ärzte dann noch in die anrüchige Nähe des Mastdarms (vulgo: Arsch) versetzt. Als hätte sich seit 2003 nichts grundlegend verändert.
Das stinkt gewaltig. Oder, wie der Lateiner sagt: I smell a rat.
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