Erwachsene Akademiker, die gegen schwere pseudowissenschaftliche, ökonomische und paralegale Behinderungen bei der Berufsausübung ankämpfen müssen, erhalten oft nicht die für sie notwendige Unterstützung. „Schuld daran ist auch eine Standesvertretung, die mit Danebenreden Preisdumping betreibt und damit Qualitätsabbau billigend in Kauf nimmt“, erklärte FÄ-Vorstandsmitglied Dr. med. E. Proll zum heutigen Internationalen Tag der Deprofessionalisierung des Arztberufes.
Für Wellnessangebote und Konzerninteressen sei eine flächendeckende Versorgung inzwischen gewährleistet. „Wenn die freien Ärzte aber ihre Liquiditätsgrenze erreicht haben, bricht die Versorgung ab. Die ärztliche Standesvertretung ist nicht ausreichend auf die Interessenvertretung ihrer Zwangsmitglieder eingerichtet“, bemängelte Proll.
„Die Öffentlichkeitsarbeit der Bundesärztekammer ist oft unzulänglich. Es besteht ein erheblicher Bedarf an qualifizierter und spezialisierter Standesvertretung. Die dilettantischen Bemühungen der Körperschaft während der letzten Jahre waren in dieser Hinsicht alles andere als bedarfsgerecht, kritisierte das FÄ-Vorstandsmitglied und forderte die Berufsfunktionäre auf, im ärztlichen Interesse zu handeln oder sich dem allgemeinen Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen.