NHS light? Nein Danke!
In England ist man uns schon Jahre voraus - Frau Schmidt könnte viel daraus lernen! Ameisen auf dem Boden, Kakerlaken unter dem Bett, Wartelistenmedizin, ungewaschene Ärzte: willkommen in London.
Noch immer müssen Patienten lange auf Behandlungen warten, im Mittel sogar länger als zuvor. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums stehen derzeit knapp 800.000 Patienten auf Wartelisten, über ein Viertel von ihnen müssen sich zwischen 13 und 26 Wochen gedulden. Und: ein großer Teil der Finanzmittel für den NHS versickert in einer byzantinisch anmutenden Gesundheitsbürokratie.
Wer aus britischer Perspektive die Debatte um die deutsche Gesundheitsreform verfolgt, ist sehr verwundert. Zum einen vermittelt sie den Eindruck, die Gesundheitsversorgung stünde kurz vor dem Kollaps. Wer so etwas behauptet, der sei herzlich eingeladen, sich in britischen Krankenhäusern umzusehen. Noch mehr verwundert an der deutschen Reformdebatte jedoch, dass einige Beteiligte offenbar darauf aus sind, das deutsche Gesundheitswesen zu einer Art „NHS light“ umzubauen.
:::Vorsicht, Staatsmedizin! Was Ulla Schmidt von Englands Misere lernen kann ::: capital.de, 08.12.2006
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