Update 20250809
Haben wir jetzt einen Verbotskulturstaatsminister? Das Ego einiger alter, hegemonialer Männchen (absichtlich nicht gegendert) muss ganz schön fragil sein...
Kulturstaatsminister Weimer hat gendergerechte Sprache in seiner eigenen Behörde untersagt. Jetzt sollen seiner Meinung nach auch öffentlich geförderte Institutionen dem Beispiel folgen.
Was soll ich nur davon halten?
Die Diskussion um geschlechtergerechte Sprache ist zu einem gesellschaftlichen Reizthema geworden. Wissenschaftlerinnen warnen, dass dies eine Gefahr für die Demokratie darstellt und im Kern ein "Kulturkampf gegen die progressive und vielfältige Gesellschaft der Gegenwart" ist. Die Übernahme rechter Diskursstrategien durch die bürgerliche Mitte wird als strategisch riskant und kontraproduktiv bewertet, da sie Rechtspopulistinnen und Antidemokrat*innen stärkt.
Sprachgebrauchsverbote durch staatliche Institutionen unterdrücken den Meinungsstreit, der ein wichtiges Kennzeichen funktionierender Demokratien ist, und schränken damit die Meinungsfreiheit ein. Für die Demokratie ist es wichtig, dass Demokratinnen Haltung zeigen und bewahren, da die eigene Glaubwürdigkeit auf dem Spiel steht.
Geschlechtergerechte Sprache zielt darauf ab, niemanden auszuschließen und alle Geschlechter zu repräsentieren, was den Wertungen des Grundgesetzes entspricht, das Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung aller Geschlechter vorsieht. „Genderverbote“ können zu einer Ungleichbehandlung oder Benachteiligung aufgrund des Geschlechts führen und das individuelle Recht auf sprachliche Gleichberechtigung verletzen.
Verbote geschlechtergerechter Schreibweisen an Universitäten greifen auch in die Wissenschaftsfreiheit (Artikel 5 III GG) ein.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Genderverbote in Deutschland weitreichende Diskussionen und rechtliche Bedenken hervorrufen, da sie als Einschränkung der Meinungsfreiheit, Diskriminierung von Geschlechtern und Beeinträchtigung der pädagogischen und wissenschaftlichen Freiheit wahrgenommen werden.
Quellen:
Braunschweiger Zentrum für Gender Studies 14.11.2024
Genderverbot: Eine Niederlage der bürgerlichen Mitte? GEW NRW 19.4.2024
Rechtliche Einschätzung staatlicher „Genderverbote” Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung April 2024 (pdf)
Und noch eine Schnapsidee (das wird ganz bestimmt ganz wunderbar funktionieren):
Der Plan des GKV-Spitzenverbandes: Die Psychotherapeuten geben die Hälfte ihrer Behandlungsplätze in die Hände der Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen – und die übernehmen die Vergabe.
Psychotherapie: Kritik an geplanter Terminvergabe durch Kassenärztliche Vereinigung. mdr 25.7.2025
Wie gut, dass ich kein Kassenarzt mehr bin:
Abda-Präsident Thomas Preis verglich die Zuverlässigkeit der TI mit der Pünktlichkeit der Deutschen Bahn.
Gematik redet E-Rezept-Ausfälle klein. APOTHEKE ADHOC 8.8.2025
Ist der Spahn eigentlich schon zurückgetreten? Der soll eine Maskenaffäre am Hals haben, er schuldet uns mindestens 2,3 Milliarden Euro und soll insgesamt ungeeignet für verantwortungsvolle Aufgaben sein.
Könnte man bitte einen Untersuchungsausschuss einrichten?
Zur Ehrenrettung alter Männer:
Soulfood: Pete & Bas - Slap The Stick