Ganz wichtig: lassen Sie sich Zeit. Viel Zeit.
Wenn Sie für längere Zeit - möglicherweise sogar in höherer Dosierung - Psychopharmaka eingenommen haben, reagiert Ihr Gehirn mit komplexen Anpassungs- und Regulationsmechanismen darauf. Einige dieser Mechanismen sind erwünscht, weil sie störende oder sogar quälende Symptome einer Erkrankung lindern oder beheben sollen.
Andere dieser Mechanismen sind unerwünscht, weil sie beim Absetzen von Psychopharmaka zu erheblichen Problemen führen können.
Das abrupte Weglassen der Medikamente ist ein Fehler, den Sie unbedingt vermeiden sollten.
Besonders dann, wenn Sie eine hohe Dosis eines oder mehrerer Medikamente plötzlich weglassen, reagiert Ihr Körper besonders heftig. Sie haben dann ein drei- bis sechsfach erhöhtes Rückfallrisiko.
Also noch einmal: wenn Sie darüber nachdenken, Ihre Medikamente abzusetzen, sollten Sie es nur langsam und in enger Zusammenarbeit mit Ihrem Arzt in Angriff nehmen.
Hauptsymposium: Sensitivierung durch Psychopharmaka: Absetzeffekte und Vulnerabilität (28.11.2008)