Neuroleptika, Prolaktin und Osteoporose
Das gehäufte Auftreten von Osteoporose bei schizophren Erkrankten könnte auf die Erhöhung des Serum-Prolaktinspiegels durch einige Neuroleptika zurückzuführen sein. In Großbritannien wurde dazu eine Untersuchung veröffentlicht.
Bei 55 Patienten, die seit mehr als 10 Jahren Medikamente mit Prolaktin-erhöhender Wirkung erhalten hatten, wurde die Knochendichte gemessen. Gleichzeitig wurden der Prolaktinspiegel und die Geschlechtshormone bestimmt. Mit dem Alter zunehmende Minderungen der Knochendichte fanden sich bei 17 (57%) der männlichen und bei 8 (32%) der weiblichen Patienten. Höhere Dosierungen der Medikamente waren mit höheren Prolaktinspiegeln und mit geringerer Knochendichte verbunden, bei Männern verringerte sich der Testosteronspiegel mit steigender Medikamentendosis. Die Autoren folgern daraus, daß schizophren Erkrankte, die langfristig Prolaktin-erhöhende Medikamente nehmen, ein erhöhtes Osteoporose-Risiko haben.
Meaney AM, et al: Effects of long-term prolactin-raising antipsychotic medication on bone mineral density in patients with schizophrenia.
Br J Psychiatry. 2004 Jun;184(6):503-508
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