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Wahnsinnswoche 2019:52

In dieser Woche 43 Patientenkontakte und 2 Terminausfälle. Bis Mitte März bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot. An den Feiertagen ist die Praxis geschlossen. An den übrigen Tagen Notfallsprechstunde wie sonst auch. Kommen Sie gut ins neue Jahr!


It's not a bug. It's a feature: Die Depression ist kein Defekt.


#36C3 „Die ganze Gesundheit auf einen Blick!“ – Sicherheitsmängel der elektronischen Patientenakte


 

Ich habe diese Petition mitgezeichnet. Keine zentrale Datenspeicherung sämtlicher Patientendaten/Anschluss von Arzt-… https://t.co/8bLnYzBVcS

— drproll (@drproll1) December 29, 2019

 

Effects of lavender on anxiety: A systematic review and meta-analysis - ScienceDirect https://t.co/pDt8FNNtXk

— drproll (@drproll1) December 27, 2019

 


 

Schwere Depressionen, Ängste, Süchte: Halluzinogene zur Therapie? https://t.co/28T2yDEjd5 via @medscape

— drproll (@drproll1) December 27, 2019

 


 

FDA stuft Psilocybin als „Breakthrough“-Therapie bei Major Depression ein https://t.co/0xgHDKoH6h via @medscape

— drproll (@drproll1) December 27, 2019

 


 

Antidepressiva nicht besser als Placebo? Positiver Review in der Kritik https://t.co/QjiuiCvO17 via @medscape

— drproll (@drproll1) December 27, 2019

 


 

SSRI: Welchen Preis zahlen Patienten für die Stimmungsaufheller? https://t.co/MOynDGXMm1 via @medscape

— drproll (@drproll1) December 27, 2019

 


 

Die Aktivistin Eva Blum-Dumontet hat mit einer Datenanalyse aufgedeckt, dass Zyklus-Apps sensible Daten mit Facebook teilen. Im Interview vor dem #36C3 erzählt sie, warum sie auf Unterstützung der globalen Hacker-Community hofft: https://t.co/Ayyalg6lb2

— Süddeutsche Zeitung (@SZ) December 27, 2019

 


Soulfood: PIL: RELIGION LIVE

Wahnsinnswoche 2019:51

In dieser Woche 249 (!) Patientenkontakte und 35 (!!) Terminausfälle. Bis Mitte März bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot. An den Feiertagen ist die Praxis geschlossen. An den übrigen Tagen Notfallsprechstunde wie sonst auch.


Liebe PatientInnen: machen Sie sich schonmal darauf gefasst, als MIO digitalisiert und in eine interoperable ePA hochgeladen zu werden. Sie brauchen dann hier gar nicht mehr persönlich in Erscheinung treten und können sich darauf verlassen, dass ich bzw. mein Avatar bzw. Ihre Krankenkasse ihre Datenspur digital signieren, verwalten und optimieren. Ist ja auch viel einfacher, als sich persönlich mit Ihnen zusammen- bzw. auseinanderzusetzen...


Passend dazu: laut TK-Chef Baas macht Digitalisierung die Medizin menschlicher (aend; paywall). Dann sagt er: "Menschen haben Empathie, Maschinen und Algorithmen nicht." Etwas widersprüchlich, nicht?

Ein anderer Digitalisierungsfan glaubt, Künstliche Intelligenz könne Ärztinnen und Ärzte von Routinearbeiten entlasten, sodass sie sich besser und empathischer um ihre Patienten kümmern könnten: "Das ist der echte Punkt der Digitalisierung: eine stärkere Humanisierung zu erzielen".

Wer's glaubt.

Wie sieht es denn in Ländern aus, die schon weitgehend digitalisiert sind? Money Quote:

"Forty percent of physician burnout is attributable to EHRs, up from the previously estimated 13 percent."

Study Shows Physician Burnout Directly Related to EHRs


Kopfsalat – Der Freunde fürs Leben-Podcast

Sonja Koppitz und Sara Steinert sind selbst betroffen und sprechen in monatlich erscheinenden Folgen mit Prominenten und Expert*innen. Frauen oder Männer – Wer leidet mehr und warum überhaupt? Wer hilft wann und wie? Schafft mich die Depression oder ich sie? Diese Fragen gehen jeden an – denn Depressionen kann jeder bekommen, der eine Psyche hat. Also jeder von uns.


Bauchschmerzen? Kaufen Sie sich ein neues Hemd!


Traumata der Kindheit verändern nachhaltig und wirken, sofern nicht psychotherapeutisch behandelt, bis ins Erwachsenenleben und hohe Alter hinein: frühkindliche Traumata, überdauerndes Leiden.


Baumel A, Muench F, Edan S, Kane JM: Objective User Engagement With Mental Health Apps: Systematic Search and Panel-Based Usage Analysis. J Med Internet Res 2019;21(9):e14567

Money Quote: only a small portion of users actually used popular apps regularly.

Heuristiken: Riskante Schleichwege fürs Denken


Soulfood: Christmas Chill Out Part 1


Ich wünsche Ihnen homöopathische erträgliche Feiertage!

Wahnsinnswoche 2019:50

In dieser Woche 186 Patientenkontakte und 11 Terminausfälle. Bis Anfang März bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot. An den Feiertagen ist die Praxis geschlossen. An den übrigen Tagen Notfallsprechstunde wie sonst auch.


 

Vom Leben mit Zwängen: WDR 5 Neugier genügt vom 12.12.2019 https://t.co/OGuITo3EPk via @wdr

— drproll (@drproll1) December 12, 2019

 


Altmodisch: die Versorgung von Patienten vor Ort ist trotz Computervirus im IT-System weiter möglich. Da scheinen noch Menschen zu operieren...


So. Fertig. Das ganze Wochenende Gutachten und Stellungnahmen geschrieben. Braucht die Frau, die Stimmen hört, wahllos Drogen einpfeift und mit Messern herumfuchtelt, wirklich eine Betreuung? Soll der Mann, der sich als Gottkönig der Bundesrepublik vorstellt, wahllos Drogen einwirft und seine Verwandten ohrfeigt, wirklich mit Antipsychotika behandelt werden? Kann die Frau, die Stimmen hört und alles um sich herum vergisst, wirklich ein Neugeborenes versorgen? Müssen die alte, völlig demente und fast verhungernde Frau und der  Mann, der (in Konkurrenz zum ersten) Thronfolger (und Multimilliardär) zu sein behauptet, unkontrolliert Drogen einpfeift und seine Nachbarn und harmlose Passanten aggressiv einschüchtert, wirklich ins Krankenhaus? Fragen über Fragen... jetzt ist erstmal Feierabend!


Soulfood: Motörhead: "Heroes" (David Bowie Cover)

Wahnsinnswoche 2019:49

In dieser Woche 170 Patientenkontakte und 8 Terminausfälle. Bis Ende Februar bin ich ausgebucht. Kurzfristige Folgetermine habe ich also nicht im Angebot.


 

Zu oft kommt es zu Sicherheitspannen, faschen Anschlüssen der Konnektoren und haarsträubenden Beratungsleistungen. Der änd sprach über das Thema mit dem IT-Experten Jens Ernst. https://t.co/0j97bQy1SH

— drproll (@drproll1) December 8, 2019

 


Professor Debatin über Ihre Datenspuren in der FAZ: "Gelingt die flächendeckende Einführung der ePA mit den Daten der Haus- und Fachärzte, Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen sowie der Versicherten selbst, werden erstmals longitudinale Betrachtungen, bezogen auf den einzelnen Patienten, in Echtzeit möglich sein – und das über die bestehenden Sektorengrenzen hinweg."


Dazu passend ein etwas dystopischer Repost vom 10.3.2007 (ursprünglich auf diekrankheitskarte.de): Die ultragenaue Datenspur

Nachdem nun die Katze aus dem Sack ist (die Kassen verfügen schon seit 2004 über Ihre Krankheitsdaten) stellt sich immer noch die Frage, wieso diverse Krankheitsverwalter so scharf auf die Karte sind. Antwort: die damit verbundene Infrastruktur macht den Zugriff unmittelbar und genau. Eine echte Qualitätsverbeserung also. Allerdings geht es nicht um medizinische, sondern administrative Qualitäten.

Ist aber alles garnicht schlimm, was an der Gesundheitstelematik kritisiert wird, weil die Kassen ohnehin schon fleissig Data-Mining betreiben - nicht heimlich und illegal im Dunkeln, nein, voll legitimiert und befugt durch das SGB V in der Neufassung von 2004. (Das BMG betont ja auch immer, daß die Daten in der Gesundheitstelematik vor unbefugtem Zugriff sicher seien, da alle Interessenten im SGB V befugt wurden oder eben noch werden ...)

In selbiger SGB-V-Novellierung wurde auch die Gesundheitstelematik festgeschrieben und ihre Einführung zum 1.1.2006 - und auch ihre Rolle als Vehikel des umfassenden Datenzugriffs. Denn der ist bis dato zwar tatsächlich beunruhigend in seinem Ausmaß, aber eben in der ambulanten Behandlung - solange die Abrechnungen noch über die KV und nicht in Direktverträgen erfolgt - noch drastisch eingeschränkt.

Die Gesundheitskarte wird sowohl die Detailtiefe als auch die Zeitnähe der Daten dramatisch ändern: Die Datenspur wird ultragenau. Schon der Beginn eines Arztbesuchs wird feststellbar sein, denn sobald die Karte gesteckt wird, wird sie im Online-Betrieb "nach Hause" telefonieren und der Krankenkasse signalisieren: Patient X ist heute um 11:37:24.345 Uhr bei Arzt X registriert worden.

Das Lesen von Daten oder das Eintragen einer Diagnose sowie die Speicherung eines eRezepts wird den weiteren Verlauf detailliert verfolgbar machen: von 12:41:57.832 bis 12:47:12.031 Lesen von Diagnosen (--> Wartezeit also >1h, --> Konventionalstrafe für den Arzt).

12:52:42.845 Eintrag einer Diagnose (wieso hat die Diagnosestellung nach dem Lesen so lange gedauert? Bestimmt ein Versuch betrügerisch eine ausführliche Beratung von mind. 10 min Dauer abzurechnen!)

12:55:13.349 Ausstellung eRezept (aha, langsame Signierung des eRezepts -- dieser Arzt konnte sich augenscheinlich kein Komfortsignaturgerät mehr leisten --> wahrscheinlich wirtschaftliche Notlage --> gute Ausgangsposition für harte Rabattverhandlungen)

Einlösung des eRezepts für die Medikamente A, B und C in Apotheke Y (holla -- wieso so schnell??? Die Gehdistanz sind doch für einen jungen gesunden Menschen 5 Minuten! Das kann der Patient in seinem angeblichen Zustand (aus Medikation abgeleitete Diagnose D) doch eigentlich kaum schaffen!?! --> Betrugsverdacht --> Beauftragen wegen Verdachts auf Verbrechen gegen die Allgemeinheit: Auswertung Handy-Positionsdaten, Sicherstellung sämtlicher Überwachungsvideos im Geo-Koordinatenquadranten [(v,w),(n,m)], Telefon- und E-Mail-Überwachung Patient, Arzt, Apotheker und alle Kontaktpersonen 1. und 2. Grades, Aktivierung der Bundestrojaner in der Elster-SW von Patient und Apotheker sowie im Konnektor der Arztpraxis zur Beweissicherung

Die Kassen sind noch am Üben und verstehen noch nicht in vollem Umfang was alles möglich ist und fühlen sich durch mögliche öffentliche Ächtung auch noch etwas gehemmt ... Dass sich das nicht in die falsche Richtung ändert, das ist JETZT sicher zu stellen!


Abschließend als Soulfood noch ein bisschen Mathcore? BLANKFIELD - Goodbye