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European Psychiatry

Hand in hand with improving political collaboration in Europe, there is also an increasing need of European harmonization not only in mental health policy, but also in psychiatric assessment, treatments, health care standards, ethical issues, destigmatization, and identity. The process of harmonization is inhibited among other things by culture differences, language diversity across Europe, and by discrepancies in financial resources available at local, national and European levels. European Psychiatric Association (EPA) has realized that there is not enough information available among European practitioners, trainees and other professionals.

European Psychiatry - Needs, Challenges and Structures - EPA perspective 26.11.2008

Neuere Konzepte der Diagnostik und Therapie des Wahns

Nach neueren Erkenntnissen werden Wahnsymptome durch kognitive, affektive und lerntheoretische Ansätze besser verstehbar.

Die Vorstellungen über dysfunktionale kognitive Stile im Sinne des Jumping to Conclusions Bias, des Theory of Mind Defizites und des erhöhten Selbstdienlichkeits-Bias (Neigung, sich Erfolge selbst zuzuschreiben und Fehler eher bei anderen zu suchen), oder über die Tendenz zur mangelnden Berücksichtigung von widersprechenden Informationen (bias against disconfirmatory evidence, BADE) führen zu spezialisierten Behandlungsangeboten, wie beispielsweise dem metakognitiven Training (pdf).

Emotionale Reaktionen auf Stressoren scheinen den Weg von der Vulnerabilität hin zur Entwicklung psychotischer Symptome zu bahnen.

Symposium Neuere Konzepte der Diagnostik und Therapie des Wahns 26.11.2008

Eine kleine Verfassungsänderung

Und schon können Gesetze wie das durchaus nicht unumstrittene BKA-Gesetz noch eleganter durchgedrückt werden.

Herr Schäuble schlägt eine kleine Verfassungsänderung vor, die von einigen als heftiger Anschlag auf parlamentarische, rechtsstaatliche Prinzipien bezeichnet wird.

Dabei soll die harmlose Idee doch schon vor geraumer Zeit im "Konvent für Deutschland" entwickelt worden sein. Wer ist das?

Die Schöpfer der Idee, Vorschläge zur Reform der Reformfähigkeit Deutschlands zu konzipieren, sind Hans-Olaf Henkel und Roland Berger. Gemeinsam überzeugten sie Politiker und Wirtschaftsführer, sich an diesem Vorhaben zu beteiligen. Sie gaben dem ursprünglich „political reengineering“ genannten Projekt den Namen Konvent für Deutschland.

Wenn ich das richtig verstehe, also so etwas wie eine ausserparlamentarische Organisation mit illustren Förderern, die von als ausgesprochen neoliberal einzustufenden Hackern ins Leben gerufen wurde und an erster Stelle zu anderen Stiftungen verlinkt (man beachte die Reihenfolge):

Eliten-Marketing ist ganz sicher keine verfassungsfeindliche Aktion.

Machen Sie sich einfach unsichtbar

Ich meine jetzt nicht mit einem anon-proxy oder über einen TOR-Router. Auch nicht die charmante Aufforderung an Frau Schmidt, sich um einen Job bei, sagen wir mal, der BARMER (Hallo, Frau Fischer!) oder bei Herrn Lauterbach (Hallo, Herr Fiedler!) oder bei AWD (Hallo, Herr Rürup!) zu bewerben.

Ich meine jetzt wirklich unsichtbar. Wie mit einer Tarnkappe:

Alternative Möglichkeiten könnten auch bei Licht funktionieren, das aus verschiedenen Wellenlängen zusammengesetzt ist – also eine Art "Breitband-Unsichtbarkeit". Besondere Krümmungen sollen Lichtwellen um den unsichtbar zu machenden Gegenstand herumlenken. Mit ihnen wären Gegenstände nicht nur in zwei, sondern in drei Dimensionen unsichtbar.

We show that transformation optics of a curved, non-Euclidean space, such as the surface of a virtual sphere, relaxes these requirements and can lead to invisibility in a broad band of the spectrum.

Cool.

Rückfall

Im Vorfeld des DGPPN-Kongresses wird vor einem Rückfall in die 80iger Jahre bei der Versorgung von Patienten in psychiatrischen Kliniken gewarnt. Hintergrund ist der Entwurf eines Krankenhausfinanzierungsreformgesetzes (KHRG), der derzeit im parlamentarischen Beratungsverfahren ist und in dem die Personalausstattung für Kliniken neu geregelt werden soll:

„Der Gesetzgeber plant, die Mindestanforderungen für die Personalausstattung in psychiatrischen Kliniken um 10 Prozent zu kappen und somit auf 90 Prozent des ursprünglichen Zielwertes festzuschreiben. Die Auswirkungen für unsere Patienten wären verheerend. Der bereits vielerorts vorhandene Versorgungsmangel in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik würde weiter eskalieren.“

Politikerpfusch eben.

Das Eheführungsunvermögen

Neulich hatte ich das Vergnügen, dem mir bis dahin nicht geläufigen Begriff "Eheführungsunvermögen" zu begegnen. (Ich bin zwar Gutachter, aber nicht katholisch.)

Bei der Diözese Linz erfuhr ich, dass man von Eheführungsunvermögen spricht, wenn die Brautleute aufgrund psychischer Störungen zur Führung einer Ehe als Lebens- und Liebesgemeinschaft unfähig sind.

Der Fonds Gesundes Österreich - übrigens ein Geschäftsbereich der Gesundheit Österreich GmbH, aber ich schweife ab - hält einen Beitrag zu Entstigmatisierung und Entdiskriminierung von Menschen mit psychischen Krankheiten im österreichischen Rechtssystem bereit (pdf), verfasst von der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie. Als psychische Eheunfähigkeit gilt danach, wenn jemand nicht „weiß was er tut“ oder gar keine Ehe leben „kann“.

Im Text wird auf die Dignitas Conubii (die Eheprozeßordnung der katholischen Kirche) verwiesen, und zwar auf die Artikel 203-213.

Die Eheprozessordnungen der römisch-katholischen Kirche werden in "Von Provida Mater (1936) bis Dignitas Connubii (2005)" abgehandelt.

Ärzte bringen den Kassen bares Geld

Dann jedenfalls, wenn sie von den Kassen zum richtigen Codieren von Diagnosen eingesetzt werden (richtig im Sinne der Kassen).

Einer Meldung bei Facharzt.de ist zu entnehmen, dass die AOK Niedersachsen nach Informationen des Hausärzteverbandes eine Kampagne gestartet hat, bei der Kassen-Mitarbeiter die Praxen zu verschärften Diagnosen drängen. Die Kasse biete sogar zehn Euro pro Patient an und versuche so, langfristig zu größeren Mitteln über den Morbi-RSA zu kommen.

In einem Rundschreiben informiert der Hausärzteverband seine Mitglieder:

Ein Diagnose „up-graden“ ist retrospektiv rechtlich problematisch und prospektiv nicht „ohne“ wenn z.B. aus dem „Verdacht auf eine Depression“ eine „gesicherte Depression!“ geschönt wird ! Das kann sehr problematisch beim Versicherungswechsel (private Zusatzversicherung) werden - die Laus aber hat der Upgrader im Pelz! (..) Wir lassen uns nicht zu erkennbar paralegalen Handlungen verleiten und damit erpressbar machen! (..) Man stelle sich die BILD-Zeitung vor: KÄUFLICHE ÄRZTE geben für 10 € falsche Diagnosen an!

Die AOK Niedersachsen erklärte dazu, ihre Mitarbeiter seien mit einem Dokument unterwegs, "mit dessen Hilfe unsere Mitarbeiter gemeinsam mit den Ärzten unplausible Codierungen abgleichen, um die Morbidität unserer Versicherten korrekt abbilden zu können“. Die Einnahmen der Kassen seien unter dem Gesundheitsfonds zukünftig von der Morbidität der Versicherten abhängig. Die Morbidität ergebe sich auch aus den Diagnosen im ambulanten Bereich. Für die Durchführung des Morbi-RSA sei es notwendig, die korrekte Codierung der Diagnosen für die Patienten zu gewährleisten.

Welche Diagnose dabei wieviel Geld für die jeweilige Kasse bringt, können Sie dieser Vorabinfo des Bundesversicherungsamtes (pdf) entnehmen.

Depression und Wahn spülen dabei 84 €, Alkohol- und Drogenabhängigkeit 150 €, die Schizophrenie sogar 516 € in die Kasse Ihrer Kasse. Monatlich.

Hallo Kassen:

  • Für 10 € pro Diagnose bin ich nicht zu haben.
  • Ab 1.000 € pro Nase lasse ich eventuell mit mir über die ohnehin fragwürdigen diagnostischen Kriterien einer Schizophrenie diskutieren ;-)
  • Vorbeugend gibt's ab jetzt nur noch die R69 für alle.

Die Honorarlüge

Seit 2000 erzählt uns Herr Dr. Köhler, Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der EBM 2000 plus sei betriebswirtschaftlich auf der Basis von 5,11 Cent berechnet worden. Und auf diesem EBM 2000 plus beruhen der EBM 2008 und der Euro-EBM 2009.

Herr von Stackelberg, Stellvertretender Vorsitzender des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen, sagt im Deutschen Ärzteblatt Nr. 46 vom 14.11.2008, der EBM sei nicht auf Basis eines Punktwertes von 5,11 Cent kalkuliert worden.

Wer lügt? Herr Köhler von der KBV oder Herr von Stackelberg vom Spibu der Krankenkassen?

Am 13. und 14. November 2008 erhalten die Vertragsärzte der KV Nordrhein die Monatsinformation KVNO aktuell 11/08 per Post zugeschickt. Hier wird das Ergebnis der letzten Sitzung des Erweiterten Bewertungsausschusses vom 23.10.08 noch als grandioser Sieg verkauft, obwohl am 04. November die KV in einer kurzfristig anberaumten Vertreterversammlung dieser mitgeteilt hat, dass die Honorarverhandlungen wegen einer Korrektur der letzten Entscheidung des erweiterten Bewertungsausschusses durch das BMG gescheitert sind.

Aussage der KV Nordrhein: Man fühle sich vom BMG auf das Ärgste getäuscht. …. es sei eine Verschlechterung der Honorarsituation der Vertragsärzte 2009 gegenüber 2008 zu befürchten.

Herr Dr. Ahrens, AOK Bundesverband rechnet damit, dass die Hälfte aller IV-Verträge gekündigt bzw. nicht verlängert wird. Zum 31.12.2008 enden bis auf einen alle Hausarztverträge der Ersatzkassen. Die Zukunft der DMP's ist mehr als ungewiss.

Fragen wir am 29.11.2008 Herrn Hansen, warum er die Vertragsärzte täuscht, wie die Praxen dieses Honorardesaster (Hansen) überleben sollen, ob nach 2008, dem Tal der Tränen (Köhler) 2009 für die Praxen das Tal des Todes wird?

Kolleginnen und Kollegen, kommen Sie alle am 29.11.2008 zur öffentlichen Vertreterversammlung der KV Nordrhein, Beginn 10.00 Uhr. Die Tiefgarage hat viele freie Parkplätze...

V.i.S.d.P.: Dr. Steffen Kauert, Kaiserstr. 72, 42329 Wuppertal

Die Rolle der Ärzte im Staatsgebilde

ist untergeordnet gegenüber der Arbeit von (...) Strafverteidigern. Das sagte neulich, nein, natürlich, kein Arzt, sondern ein Jurist.

Scheint ein internationales Phänomen zu sein.

"We can live without medical care, but we cannot live without justice."

Mit "justice" ist hier übrigens "Justiz" gemeint, nicht "Gerechtigkeit".

Zufällig gefunden bei Overlawyered via Dr. Wes.