Manche Menschen mit Behinderungen stellen mit ihrem sozial auffälligem Verhalten ihre Angehörigen/ihre Betreuer vor schwierige Aufgaben. Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen bei der Bewältigung dieser Herausforderung zu unterstützen, hat der Landschaftsverband Rheinland (LVR) als großer Einrichtungsträger und überörtlicher Sozialhilfeträger ein "Institut für Konsulentenarbeit" mit Sitz in Jülich gegründet. Das neue Institut, das unabhängig für verschiedene Einrichtungen arbeitet, wurde am Freitag (9.6.) dem Ausschuss für das Heilpädagogische Netzwerk der Landschaftsversammlung in Jülich vorgestellt.
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LVR eröffnet neues Institut für Konsulentenarbeit "Kompass"
Mittwoch, 7. Juni 2006
Atypische Antipsychotika in der Demenzbehandlung
In den vergangenen Jahren wurde wiederholt ein erhöhtes Sterberisiko bei Einsatz verschiedener Neuroleptika zur Behandlung der Demenz diskutiert. In einer Übersichtsarbeit wurden 15 Studien dazu ausgewertet.
Bei 3353 Patienten fanden sich 118 Todesfälle unter Atypika und 40 unter Placebo. Das entspricht einer Risikoerhöhung um den Faktor 1,54. Auch für Haloperidol ergibt sich eine ähnliche Risikoerhöhung.
Bei Einsatz von Neuroleptika sollte daher in den ersten Wochen eine Nutzen-Risiko-Bewertung auch unter Einschub eines Auslassversuches erfolgen, zumal sich Verhaltensauffälligkeiten auch unter Placebogabe verbunden mit Zuwendung verringerten.
Schneider LS et al: Risk of death with atypical antipsychotic drug treatment for dementia: meta-analysis of randomized placebo-controlled trials.
JAMA. 2005 Oct 19;294(15):1934-43
Keine erhöhte Suizidrate unter Antidepressiva
Mit einer Datenbankrecherche bei einer großen amerikanischen Versicherung wurden Daten zu Medikamentenverschreibungen, schweren Suizidversuchen und vollendeten Suiziden von 1992 bis 2002 in einer Bevölkerung von 500.000 Menschen erhoben.
Bei 65.000 Patienten wurden 82.000 depressive Episoden medikamentös behandelt. Einer von 3.000 Patienten starb innerhalb der ersten 6 Monate durch Suizid. Am häufigsten waren Suizidversuche im Monat vor Beginn der medikamentösen Behandlung. Die Rate halbierte sich im ersten Monat der Behandlung und ging im Verlauf weiter zurück. Nur bei den älteren Medikamenten zeigte sich ein Anstieg der Suizidversuche nach Therapiebeginn. Die Untersuchung ergab keine Hinweise auf ein erhöhtes Suizidrisiko nach Beginn der Behandlung mit neueren Substanzen.
Simon G et al: Suicide risk during antidepressant treatment.
Am J Psychiatry. 2006 Jan;163(1):41-7
Sexuelle Funktionsstörungen unter Antidepressiva
14-63% der unbehandelten und 13-45% der medikamentös behandelten depressiven Patienten leiden unter einem beeinträchtigten Sexualleben.
Höchstes Risiko:
SSRI, Clomipramin, Venlafaxin
Hohes Risiko:
MAO-Hemmer (ausser Moclobemid)
Mittleres Risiko:
Trizyklische Antidepressiva
Niedriges Risiko:
Mirtazapin, Mianserin
Sehr niedriges Risiko:
Reboxetin, Moclobemid
Gitlin M: Sexual dysfunction with psychotropic drugs.
Expert Opin Pharmacother. 2003 Dec;4(12):2259-69