Die Kostenexplosion im Gesundheitswesen
ist eine sagenumwobene Illusion. In den letzten 30 Jahren jedenfalls hat es keine gegeben, obwohl in diesem Zeitraum die Beitragssätze von 9,5 Prozent auf über 14 Prozent gestiegen sind.
Das ist ist aber kein Ausdruck einer "Explosion der Kosten", sondern hauptsächlich Folge der steigenden und anhaltenden Massenarbeitslosigkeit, sinkender Lohnquoten, Frühverrentungen und einer Verschiebebahnhofspolitik zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung.
Sagt jedenfalls Bert Rürup, Professor für Volkswirtschaft an der Uni Darmstadt. Er sagt auch, ein mit der Alterung der Bevölkerung stufenweise fortschreitendes Wachstum der Ausgaben sei bislang nicht zu beobachten. Da die Beitragsgrundlagen der gesetzlichen Krankenversicherung wegbrechen (sinkendes Rentenniveau, Arbeitslosigkeit, sinkende Lohnquote), kann der resultierende Anstieg der Beitragssätze nicht direkt der demografischen Entwicklung angelastet werden.
Eine zum politischen Selbstzweck erhobene Kostendämpfungspolitik sei daher keine sinnvolle Option.
Was kostet Gesundheit ::: Gesundheit und Gesellschaft 3/07 (pdf 338k)
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