Unter trizyklischen Antidepressiva (TZA) sind Todesfälle häufiger als unter Serotonin-Antagonisten (SSRI). Einer britischen Studie zufolge sind Menschen mit Drogenanamnese besonders gefährdet; 80% aller Todesfälle unter Antidepressiva sind Suizide.
Unter TZA traten 12 Todesfälle auf eine Million Verordnungen auf, bei den SSRI waren es 2. Dabei spielten Begleitmedikation (SSRI+TZA in 24,5% der Fälle) oder zusätzlicher Drogenkonsum eine bedeutende Rolle (in 93% der Fälle).
TZA haben eine starke Wirkung auf den Herzrhythmus, so dass das Risiko für schwere Herzrhythmusstörungen erhöht ist. Dieses Risiko besteht für SSRI nicht, allerdings sollte bei einer Augmentation von SSRI mit TZA die Wechselwirkung über das Cytochrom-P-450-System beachtet werden.
Quelle und Abstract:
Antidepressant-related deaths and antidepressant prescriptions in England and Wales, 1998-2000.
Cheeta S et al: Br J Psychiatry. 2004 Jan;184:41-7
Sonntag, 5. Dezember 2004
Todesfälle unter Antidepressiva
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