Freitag, 30. November 2007
Associates - Party Fears Two (Uk Tv 1982)
Los Campesinos - You! Me! Dancing!
Los Campesinos - We Throw Parties, You Throw Knives
Donnerstag, 29. November 2007
Psychiater in Deutschland: Geht das noch?
Wissen Sie eigentlich, worauf Sie sich einlassen, wenn Sie in Deutschland eine psychiatrische bzw. nervenärztliche Praxis gründen oder übernehmen und bei der KV (Kassenärztliche Vereinigung) unterschreiben, dass Sie an der Versorgung der Gesetzlichen Kranken-Versicherungen (GKV) teilnehmen wollen? Sie unterschreiben, dass Sie bereit sind, paradoxe Aufträge zu übernehmen. Und Sie unterschreiben, dass Sie bereit sind, für 8,00 € Arztlohn pro Patient pro Quartal Behandlung durchzuführen, das sind 2,66 € im Monat.
Weiter lesen bei Dr. med. Hans Heinrich vom Brocke via Artikel-Verlag.
Fragen und bewerten Sie Ihre Lieblingspolitiker
Patienten informieren sich und können bei Abgeordnetenwatch nachfragen, was es mit dem Politikerpfusch so auf sich hat. Anschließend können Sie Ihre(n) LieblingspolitikerIn bei Trupoli nach Glaubwürdigkeit, Zustimmung und Wichtigkeit bewerten. Empfehlenswerte Rundreise!
Das Protestjahr beginnt am 9. Februar 2008
Zuletzt gestern Abend zeigte sich in Köln, wie die Ärzte auf die Vorstellung des EBM 2008 reagieren. Die Kollegen halten nicht mehr still, da wächst eine Wut, wie man sie bei Ärzten noch nie erlebt hat.
Das Protestjahr beginnt am 9. Februar 2008 mit dem nächsten Ärztetag der Basis, der in diesem Jahr unter dem Motto „Ärztetag der Basis – Gesundheit im Würgegriff von Politik und Gesundheitskonzernen“ laufen wird. Wir haben uns in diesem Jahr für Hannover entschieden, um damit ein Zeichen gegen die existenzvernichtenden Regressorgien in Niedersachsen zu geben.
Wir rufen schon heute alle Kolleginnen und Kollegen auf, in der letzten Märzwoche ihre Praxen zu schließen und damit gegen die massive Verschlechterung unserer wirtschaftlichen Lage, die Vernichtung eines der besten Gesundheitssysteme der Welt und die Übergabe der Versorgung an Gesundheitskonzerne zu protestieren.
Martin Grauduszus, Freie Ärzteschaft, auf facharzt.de 29.11.2007
EBM 2008: Alles wird gut
Sagt jedenfalls die Kassenärztliche Bundesvereinigung.
Fragt sich nur, wann. 2009? 2010? 2011?
Dazu Herr Köhler, o.g. Vereinigung:
2008 wird das „Tal der Tränen“.
2008 mehr Punkte, nicht mehr Honorar.
Die Kassen haben das Geld, ... ja, da ist man Bittsteller.
Dazu Dr. Doris Pfeiffer (Spitzenverband Bund der Krankenkassen):
Die Krankenkassen werden 2009 nicht mehr Geld verteilen können.
Herr M. v. Stackelberg (Spitzenverband Bund der Krankenkassen):
Es ist unverantwortlich, den Ärzten für 2009 höhere Honorare zu versprechen.
Dienstag, 27. November 2007
Zurück zur Drehtürpsychiatrie
Immer mehr Menschen werden wegen psychiatrischer Erkrankungen in Krankenhäuser eingewiesen. Die Techniker Krankenkasse meldet, dass die Zahl der eingewiesenen Versicherten zwischen 2003 und 2006 um 37 Prozent auf über 50.500 gestiegen sei:
"Die Zunahme der psychiatrischen Krankenhausbehandlungen führt zu massiv steigenden Kosten. Zwischen 2003 und 2006 sind unsere Ausgaben hierfür um 33 Prozent auf 302 Millionen Euro gestiegen."
Über eine mögliche Verkürzung der Verweildauer oder über Zusammenhänge mit der Ausdünnung der wohnortnahen ambulanten Versorgung wurden keine Angaben gemacht.
Montag, 19. November 2007
Arzneimittelkonsum mal anders
Seit einigen Tagen ist ja jetzt von politischer Seite auch vom "Arzneimittelkonsum" die Rede.
Welch ein Hochgenuss, ein AT1-Blocker zu einem gut temperierten Riesling. Neuerdings kann man die Tablette teilen, dazu kann man Omas Tafelsilber endlich mal wieder verwenden.
Zu Clopidogrel würde eher ein alter Bordeaux passen. Vor dem Gardasil-Genuss vielleicht einen trockenen Sherry? Oder ein Portwein.
Generisches Bisoprolol geht auch mit Cola, aber bitte niemals aus der Dose.
Für Zwischendurch: Alendronsäure an 0,5 Liter Perrier. Nach dem Bäuerchen ein Schluck MCP in Obstler.
So sind sie halt, die Patienten. Immer ein bisschen auf Konsum bedacht.
Lactulose bitte - gerührt, nicht geschüttelt... Dazu vielleicht ein Likörwein.
Ich hätte da auch noch Sondenkost Jahrgang 2003 im Angebot, geschmacksneutral (biete ich besonders gerne an, weil ich sie zahlen soll). Einfach mit Muskatnuss würzen. Dazu würde ein kräftiger sizilianischer Rotwein passen.
Zur Statinen darf neuerdings auch Weisswein serviert werden, so streng ist man da nicht mehr. Bei den ACE-Hemmern gilt allerdings weiterhin: nur Rot erlaubt.
Sonst gilt: Mess-Stäbchen strikt nur zu asiatischen Gerichten. Hydrokolloidverbände sollte man übrigens ausreichend lange aufkochen und mit Soja abschmecken. Zieht sonst Fäden. Begleitung: Jahrgangs-Pepsinwein.
Nach teuren Parkinsonmitteln empfehlen wir Grappa - zum Nachspülen und gegen die Kopfschmerzen. Bei Immunsuppressiva empfehlen wir aus Kostengründen, die Tabletten vorsichtig über ein Nudelgericht zu hobeln. Das verstärkt den Geschmackseindruck und das Medikament reicht länger.
Konsum und Genuss. Ein Ruck geht durch das Land!
Herzliche Grüsse,
Ihr Institut
Freitag, 16. November 2007
EU-Kommission schiebt unzulässigen Beihilfen an Kliniken und MVZ einen Riegel vor
Die bisherige Praxis von Kliniken in Deutschland, Steuergelder für Defizitausgleiche und Investitionszuschüsse zu nutzen, ist unzulässig.
Zu diesem Ergebnis ist die EU-Kommission in Brüssel gekommen, nachdem sie eine Beschwerde von MEDI Deutschland gegen wettbewerbsverzerrende Beihilfen an deutschen Krankenhäusern geprüft hat. Laut Kommission dürfen auch Medizinische Versorgungszentren (MVZ), die von Krankenhäusern betrieben werden, keine quersubventionierten Beihilfen erhalten.
Konkret genommen bedeutet das:
• Das Beihilfeverbot gilt auch im Bereich des Krankenhauswesens.
• Länder und Kommunen sind als Träger von Krankenhäusern daran gebunden.
• Unzulässige Beihilfen sind durch die Kommunen und Länder als öffentliche Träger der Krankenhäuser insbesondere in der Form des Defizitausgleichs und von Investitionszuschüssen unzulässig.
• Die Tätigkeit von Krankenhäusern im Bereich der ambulanten Behandlung, insbesondere im Rahmen von MVZ, darf nicht unzulässig quersubventioniert werden.
„Wir können nun die Rechtsauffassung der EU bei gerichtlichen Verfahren einsetzen, um wettbewerbsverzerrende Beihilfen an Krankenhäuser zu verhindern“, freut sich der Vorsitzende von MEDI Deutschland, Dr. Werner Baumgärtner. Der Ärzteverbund hatte die Beschwerde im September 2005 bei der EU eingereicht, weil niedergelassene Ärzte bisher im Gegensatz zu Kliniken und MVZ finanzielle Nachteile haben. „Während Krankenhäuser und MVZ von der dualen Finanzierung und von Quersubventionen profitieren, müssen niedergelassene Ärzte sämtliche Investitionen für ihre Praxen selber leisten“, kritisiert Baumgärtner.
Die Bundesregierung hat inzwischen die zuständigen Entscheidungsträger in Ländern, Kommunen und Krankenhäusern auf die europarechtliche Unzulässigkeit von Beihilfen hingewiesen und somit die von MEDI gerügte Praxis versucht zu unterbinden. „Die Behörden und die Entscheidungsträger in den öffentlichen Krankenhäusern werden die Rechtsauffassung der Bundesregierung berücksichtigen müssen“, erklärt der MEDI Vorsitzende und fügt hinzu: „Durch die Beschwerde konnte unser Verbund die Position unserer Mitglieder überall dort stärken, wo dual finanzierte MVZ entstehen sollten.“
Die Schreiben der Bundsregierung sind bereits von Dritten eingesetzt worden: So wurde die Gründung eines MVZ durch den hessischen Kreistag Darmstadt-Dieburg, die durch einen nicht marktüblichen Kredit finanziert wurde, vom Landesverband Ambulantes Operieren Hessen unter anderem mit dem Argument bekämpft, dass eine marktunübliche Finanzierung nach dem Schreiben des Bundesministeriums für Gesundheit beihilferechtlich nicht zulässig sei.