Der momentane Regierungsvorschlag zur Sperrung von Internetseiten mit kinderpornografischen Inhalten ist imho völlig ungeeignet, das Problem tatsächlich zu lösen. Ich verstehe nicht, warum die entsprechenden Seiten nicht gelöscht werden, statt sie nur mit einem Warnhinweis zu versehen und den Zugriff an das BKA melden zu lassen:
Christian Bahls: „Das ist genau dasselbe, was in Familien passiert, wenn ein Missbrauch passiert. Das wird einfach geleugnet, da wird dem Kind nicht geglaubt, da wird eben lieber anstatt einer Verfolgung – wird eben lieber ein Mantel darüber gelegt, und genau das ist hier der Fall. Die Regierung vollzieht im Großen nach, was im Kleinen in einer Familie passiert, in der Missbrauch geschieht.“
In einem zehnminütigen Fernsehbeitrag (Zapp, 20.5.2009) werden die Argumente gegen einen bloßen Warnhinweis nachvollziehbar dargestellt (Volltext).
Zur ergänzenden Information ein paar Links:
- heise.de 27.5.200): Webseiten mit Kinderpornografie lassen sich schnell aus dem Internet entfernen
- Telepolis 27.4.2009: Frau von der Leyen und der Kreuzzug gegen Kinderpornografie: Eine Polemik
- netzpolitik.org 25.5.2009: Kommentierte Zensursula - Linkliste
- MOGIS 29.5.2009: Die freiheitliche Alternative zu Zugangssperren
- Telepolis 8.6.2009: Lügen und Widersprüche
- LawBlog 27.5.2009: BKA: Kein Wissen ohne Handeln