Protest gegen Überwachungspläne: Big Brother in der Psychiatrie? - Politik - DerWesten
„Unmenschlich” und „entwürdigend”, klagt der Landesverband Psychiatrie-Erfahrener NRW. Die FDP-Landtagsfraktion fordert die sofortige Rücknahme des Erlasses aus dem Haus von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), der Videoüberwachung „insbesondere in geschlossenen psychiatrischen Stationen” für zulässig erklärt. „Überwachungskameras haben in Psychiatrischen Kliniken nichts zu suchen”, sagte der FDP-Gesundheitsexperte Stefan Romberg der WAZ. „Menschen in psychiatrischen Krisen brauchen die Klinik als Schutzraum, daher dürfen dort ihre Persönlichkeitsrechte nicht durch Überwachungskameras angegriffen werden.”
Sorry, Herr Laumann. Aber Menschen, die schon zuhause die krankheitsbedingte Vorstellung entwickeln, man beobachte sie mit technischem Gerät aller Art, jetzt in den psychiatrischen Kliniken tatsächlich mit realen Kameras zu Leibe zu rücken und die eigenen Allmachtsphantasien hemmungslos auszuleben - das grenzt fast an Folter.
Es gab mal Zeiten, da musste eine Sitzwache neben das Bett eines gefesselten Patienten. Jetzt, da ihnen langsam das Fachpersonal knapp wird, sollen es Kameras sein? Mit denen kann man nicht reden.
Aber vielleicht sehen Sie das anders. Sie sollen ja häufiger mit Kameras reden...