Westdeutsche Zeitung - Lokales - Wuppertal - 12.2.2009
Die Fachärzte in Wuppertal machen Ernst, die Patienten müssen ab Montag mit spürbaren Einschnitten rechnen: Ab 16. Februar schließen insgesamt 50 niedergelassene Orthopäden und Chirurgen ihre Praxen für zwei Wochen. Ab dem 23.Februar schließen sich dann ein Großteil der Urologen, Psychiater und Gynäkologen an. Auch die Augenärzte fahren ab dem 23.Februar ihre Behandlungskapazitäten für eine Woche deutlich herunter.Es reicht jetzt wirklich. Oder möchten Sie künftig als Kostenfaktor in Aussenstellen von Kapitalinvestoren behandelt werden?
Die Patientenorganisation Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) (...): „Ich kann den Patienten nur raten, sich an die Seite der Ärzte zu stellen und gemeinsam zu protestieren. Die Aufrechterhaltung der ambulanten Versorgung geht uns alle an“, sagt Joachim Trauboth, Landesbeautragter für NRW.
Wenn die Politik, mit den Kassenärztlichen Vereinigungen als ausführenden Organen, die medizinische Versorgung nach Kassenlage immer weiter ausgedünnt haben wird, werden Sie schnell feststellen, dass Krankenkassen, Abgeordnete und Gesundheitsökonomen keine Hausbesuche machen.
Ich will weiter mit Ihnen zusammen entscheiden, welche Behandlung Sie brauchen, und mich dabei nicht von Aktionärsinteressen leiten lassen. Deshalb gehe ich am Montag auf die Straße, um die schlafende Bevölkerung aufzuwecken. Das ist kein Streik. Das ist ärztliche Pflicht zur Aufklärung der Patienten. Für 7 Euro "Honorar" pro Monat kann ich nämlich keinen Menschen auch nur ausreichend behandeln.