Während das BMG einerseits frech weitere Zahlungen an notleidende Krankenhäuser verweigert, gibt es an anderer Stelle dreist die Parole aus, dass sich die Honorarsituation für die Ärzte bereits im laufenden Jahr deutlich verbessert haben soll.
Im Kollegenkreis lästern böse Zungen, das seien ja Verhältnisse wie in totalitären Staaten.
Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selber gefälscht habe. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein vertraut jetzt nicht einmal mehr ihren eigenen Werten. Noch am 27.11.2008 berichtete der große Vorsitzende demütig, das es in den Verhandlungen mit den Krankenkassen wenigstens gelungen sei, Honorarabsenkungen zu verhindern. Von Honorarsteigerungen war wohl gar nicht erst die Rede.
Nachdem ihm die Vertreterversammlung am 29.11.2008 dann kräftig eingeheizt hat (na ja, mehr oder weniger), kommt die Vereinigung heute mit neuen Erkenntnissen aus der Ecke:
Die Honorarreform ist eine Mogelpackung. Es ist nicht zu einer ausreichenden Anhebung der Finanzierung der Regelversorgung gekommen.
Der Regelversorgung, wohlgemerkt. Damit sind Sie gemeint, liebe Patienten. Sie zahlen treu und brav Ihre Beiträge, aber keiner kann Ihnen genau sagen, was damit passiert.
Oder wissen Sie vielleicht, warum seit dem Wochenende das Gerücht eines morbiditätsorientierten Regelleistungsvolumen in Höhe von 53 € für einen psychiatrischen Fall pro Quartal kursiert?
Mit knapp 18 € monatlich soll ich Sie also 2009 regelversorgen.
Wie dieser Betrag zustande kommt? Das ist zu kompliziert für Sie und für mich. Das verstehen wir nicht. Vertrauen wir doch einfach unseren Ökonomen und unseren WahkämpferInnen. Die haben das mit der Finanzkrise ja auch blendend hingekriegt.
Ausserdem handelt es sich bisher nur um ein Gerücht. Eigentlich sollten wir die verbindlichen Zahlen bis zum 30.11.2008 auf dem Tisch haben. Jetzt heisst es: 8. Dezember.
Warten wir es ab. Ich werde mich zu dem Thema bestimmt nochmal äußern. Hier und anderswo.