Die Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert eine verstärkte Übertragung ärztlicher Tätigkeiten an andere medizinische Berufsgruppen im Krankenhaus:
Die Palette übertragbarer Tätigkeiten reiche nach Angaben der beteiligten Krankenhäuser vom Standardrepertoire delegierbarer Leistungen (z.B. Verbandswechsel, Anlegen von Infusionen, venöse Blutentnahme) über das Legen von Sonden, Kathetern oder peripheren venösen Zugängen bis hin zu Funktionsuntersuchungen (z.B. Ultraschall, EKG). Zudem nannten die befragten Kliniken komplexe Tätigkeiten wie die des Case-Managements als mögliche übertragbare Tätigkeiten.
Als ich damals (86) im Krankenhaus anfing, geriet ich gerade in die Phase der selbstbewussten Neuorientierung der (psychiatrischen) Pflege. Als Folge davon durfte ich dann während der nächsten 9 Jahre jeden Morgen literweise Blut abzapfen und persönlich ins Labor tragen, bevor ich mich mit anderen Aufgaben befassen konnte. Auch i.m. Injektionen und das mehr oder weniger sinnfreie Neuanlegen von herausgerissenen Infusionen gehörte seitdem zum genuin ärztlichen Tätigkeitsfeld
Es ergibt schon einen Sinn, bestimmte Tätigkeitsbereiche zu überdenken und neu zuzuordnen. Viel wichtiger fände ich es, über die Entpflichtung von Arbeiten, die nun wirklich überhaupt nichts mit Medizin zu tun haben, nachzudenken. Beispielsweise fallen mir dazu Codier- und Transkriptionsaufgaben ein oder andere Verwaltungsakte.
In der Zusammenarbeit mit Pflegediensten kooperiere ich übrigens bis heute ohne Wimpernzucken in ganz vielen Arbeitsfeldern, zum Vorteil meiner oft doch sehr derangierten Klientel.
Wie es damit jetzt im Krankenhaus aussieht, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht.