Skandal! Gesundheitsfonds soll für Pensionszahlungen missbraucht werden!
So ähnlich könnte die Schlagzeile lauten.
Aber der Reihe nach. Irgendein Kassenvertreter warnt vor Beitragssatzsteigerungen auf 20%. Das Gerangel um den Gesundheitsfonds zeige die Grenzen einer kurzsichtigen Strategie für die politische Machtergreifung auf. Man lande bei einer Finanzierungslücke von rund 700 Milliarden Euro, nutze die Intransparenz des Systems, um seine Wähler zu beruhigen und um alles noch intransparenter zu machen. Das werde es in der Zukunft lediglich leichter machen, die wahre Situation des Gesundheitssystems zu vertuschen. Von der Reform werde kein Bürger profitieren, die Bürokratie beschäftige sich nur wieder selbst, und mit Einheitsbeiträgen und gigantischen Umverteilungen sei der Wettbewerb aus dem Gesundheitssystem fast völlig verbannt.
Schon tritt Frau Schmidt auf den Plan und ruft: "Unfug!". Zu Beitragssatzsteigerungen könne man heute noch gar nichts sagen und die Krankenkassen hätten nur ein "Managerproblem".
Und nun das:
Teile des Gesundheitsfonds könnten im nächsten Jahr zur Rentenkasse für Krankenkassenmitarbeiter umfunktioniert werden.
Das schließt zumindest die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz nicht aus: Es werde künftig zu klären sein, „inwieweit Pensionsverpflichtungen durch Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds gedeckt werden können oder müssen“, heißt es in der Antwort auf eine kleine Anfrage des FDP-Abgeordneten Kai Gersch, die der Redaktion von Facharzt.de vorliegt.
Jetzt sollen also die gesetzlich Zwangsversicherten dafür aufkommen, dass die kranken Kassen sich nicht um ihre Pensionsverpflichtungen gekümmert haben. Genial, oder?
Also stimmt es wohl:
Ursache für die höheren Beiträge sind die höheren Personalkosten bei den Krankenkassen.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt