Im Januar begann sich meine alte Hardware mit schrillem Pfeifen zu verabschieden. Ein eigens aus Kalifornien importierter Ersatzlüfter (das Teil war 5 Jahre alt und wird nur noch auf Resterampen gehandelt) verschaffte nur unwesentlich Linderung. Da auch noch die Festplatte vollgelaufen war und der Startvorgang inzwischen fast eine halbe Stunde dauerte, musste Ersatz her.
Anfang Februar fragte ich bei meinem Provider via E-Mail nach einem Angebot. Auf die Antwort warte ich noch heute. Kurzerhand ging ich eigenmächtig auf die Suche und wurde bei notebooksbilliger.de fündig. Korrekter, schneller Service und angesichts knapper finanzieller Ressourcen sehr wirtschaftlich
Anschluss und Einrichtung gingen schnell und problemlos. Nun haben moderne Geräte zwar jede Menge moderner Schnittstellen, aber weder einen PS2- noch einen banalen Druckeranschluss. Von einer seriellen Schnittstelle ganz zu schweigen. Als musste ein Portreplikator von Mindfactory her, mit dem ich dann die ganzen antiken Peripheriegeräte anstöpseln konnte.
Natürlich war Vista vorinstalliert. Sah gut aus und lief auch reibungslos. Bis ich die Praxisverwaltungssoftware samt Dokumentenarchiv installierte. Installieren wollte. Die Sicherheitsroutinen von Vista haben das nachhaltig verhindert. Also wieder Anfrage beim Provider. Bezüglich der Praxissoftware solle ich verschiedene Sicherheitsfunktionen deaktivieren, dann gehe das. Ging aber nicht. Und wegen des Dokumentenarchivs wolle man beim Hersteller nachfragen. Der hat sich bis heute ebenfalls nicht gemeldet.
Also gut. Mittlerweile waren zwei Wochen vergangen. Vista von der Platte und XP pro drauf. Die Installationsroutine fand aber die Festplatte nicht, weil sie nur IDE-, aber keine SATA-Treiber mitbringt. Diese Treiber fanden sich schnell auf der Herstellerseite, aber die Installationsroutine fand das USB-Diskettenlaufwerk nicht.
Das Internet ist groß. Über winboard.org, administrator.de und windows-tweaks (um nur einige zu nennen) stieß ich auf nLite. Damit konnte ich eine Setup-CD brennen und XP installieren. Bingo!
Die knapp 500 MB gerätespezifischer Treiber konnte ich beim Hersteller via FTP relativ zügig bekommen. Von kleineren Hakeleien abgesehen, verlief die weitere Einrichtung problemlos. Nur der spezifische Grafiktreiber erkannte die spezifische Grafikkarte nicht. Also nahm ich den unspezifischen und damit ging's zunächst.
Nach Installation von Bürosoftware, Praxisverwaltung und Dokumentenarchiv (bei Übernahme der alten Rechner- und Netzwerkkennungen einfach kopiert und fertig) lief's und ich ging vor 2 Wochen in den produktiven Betrieb.
Dann noch schnell die Faxhard- und -software installiert und eingerichtet. Hm. Wo sind denn die alten Faxe? In der Datenbank gekramt und siehe da: darin standen veraltete Pfade, die ins Nirwana wiesen. DBF Editor besorgt und Pfade angepasst.
Dann noch schnell PGP installieren und verschlüsselte Mails beantworten. Oops! Ein Absturz. Noch ein Absturz! Die Maus ist weg. Ein Bluescreen. Noch einer. Permanentes Reboot.
Lange gegrübelt, dies und das probiert. Immer war irgendwann einfach die Maus weg. Älteres Backup aufgespielt und die neuen Daten reinkopiert. Diverse Hilfeseiten, Ereignisprotokolle studiert, mit Sysinternals analysiert. Irgendwann festgestellt: es muss der Grafiktreiber sein. Aktuelle Version besorgt, alten Treiber deinstalliert, neuen aufgespielt. Dummerweise erkannte der nun wieder die Hardware nicht (wohl eine OEM-Version). Neuen Treber mit dem Modtool repariert und installiert.
Seitdem geht's. Sogar PGP läuft wieder.
Unverzichtbare Hilfe bei dem ganzen Hin und Her: True Image. Gibt's als 14-Tage-Testversion, funktioniert prima. Ein Image der ganzen Startpartition (rund 30 GB) in rund 30 Minuten, Wiederherstellung in knapp 40 Minuten.