Das deutsche Gesundheitssystem ist aus der Sicht des Verbrauchers gar nicht so schlecht, wie es oft dargestellt wird. Im EHCI 2007 Report, einem verbraucherorientierten Vergleich europäischer Gesundheitssysteme, belegt Deutschland hinter Österreich, den Niederlanden, Frankreich und der Schweiz den fünften Platz. Bei der Wertschöpfung erreicht Deutschland immerhin noch den 6. Platz, hinter Estland (!), Österreich, den Niederlanden, Finnland und Frankreich.
Als unbestreitbare Vorteile des deutschen Systems werden insbesondere die kurzen Wartezeiten und die "Freigiebigkeit" genannt, als Nachteil gilt die noch immer unzureichende Patientenorientierung und -information bei insgesamt mittelmäßiger Versorgungsqualität. Schweden hingegen, "Gewinner" bei der medizinischen Versorgungsqualität, hat hauptsächlich wegen der schlechten Zugangsmöglichkeit zur Versorgung keine Chance auf einen Spitzenplatz.
Fazit der Autoren für Deutschland:
The customer rules! Would be really great, but lacks the cutting edge for quality. You want healthcare information – ask your doctor!
Anders ausgedrückt:
Um wieder an die Spitze zurückzukehren, muss sich das deutsche Gesundheitswesen in Bezug auf die Bereiche Patientenrechte und Information öffnen! Dies ist ein unterentwickelter Bereich in einem ansonsten gut funktionierenden System.