Aus einer Studie der Universität Dresden, die im Auftrag des European Brain Council und des European College of Neuropsychopharmacology durchgeführt wurde, geht hervor, daß 27% der EU-Bürger (oder 83 Millionen Menschen) pro Jahr psychisch krank werden. Das Lebenszeitrisiko beträgt sogar über 50%. Leider erhält nur ein Viertel der Betroffenen irgendeine, noch weniger eine adäquate Hilfe.
Einige sind nur kurzfristig, für Wochen bis Monate erkrankt, etwa 40% werden chronisch krank. Besonders depressive Störungen und Suchterkrankungen haben im letzten Jahrzehnt stark zugenommen.
Da psychische Störungen oft in der Kindheit und im jungen Erwachsenenalter beginnen, sind die Folgen für die weitere (berufliche) Entwicklung gravierend: das Risiko für eine lebenslange Benachteiligung und Behinderung ist groß.
Die gesamten Krankheitskosten sollen europaweit etwa 300 Milliarden Euro betragen. Davon machen die indirekten Kosten (Arbeitsunfähigkeit, Frühberentung, vorzeitiger Tod) mit 132 Milliarden Euro den Löwenanteil aus, während die direkten Kosten (Krankenhaus und ambulante Behandlung) 110 Milliarden Euro betragen. Die häufigste Therapieform, die Behandlung mit Psychopharmaka, ist für 4% der Gesamtkosten verantwortlich (12 Milliarden Euro).
Quelle:
Pressemitteilung des ECNP, 24.10.2005
Freitag, 9. Dezember 2005
In Europa sind psychische Erkrankungen weit verbreitet
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