Pendler-Wahnsinn Darum ist die Eurobahn RE 13 in Wuppertal derzeit oft überfüllt

Düsseldorf · Eingepfercht im RE 13: „Kapazitätsabweichungen“ steht oft morgens auf den Anzeigetafeln am Hauptbahnhof. Heißt: Die Züge haben weniger Wagen. Wie lange müssen Pendler den aktuellen Zustand noch ertragen?

 Symbolbild

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Foto: dpa/Jens Büttner

Montagmorgen, 7:15 am Wuppertaler Hauptbahnhof auf Gleis 1. Regulär würde der RE 13 in 10 Minuten einfahren, jetzt „jedoch mit 5 Minuten Verspätung“ tönt es aus den Lautsprechern. Naja, halb so wild. Meistens ist der RE 13 zuverlässig. Allerdings können sich Wuppertaler Pendler morgens neuerdings nicht nur am Anblick der Gleis- und Bahnhofbauarbeiten erfreuen, sondern auch an so genannten „Kapazitätsabweichungen“.

Das bedeutet, dass seit einigen Wochen der Zug mit reduzierter Wagenzahl fährt. Im Pendlerverkehr hat dies zur Folge, dass der Zug bereits in Wuppertal voll und nach Wuppertal völlig überfüllt ist. Für die Pendlerkollegen, die in Vohwinkel zusteigen wollen ist manchmal kein Platz mehr. An eine Fahrradmitnahme ist erst recht nicht zu denken.

Doch wie kommt es zum täglichen Ärgernis? Betrieben wird der RE 13 nicht von der Deutschen Bahn, sondern von Keolis Deutschland, Betreiber der „Eurobahn“. Sprecherin Nicole Pizzuti erklärt auf Nachfrage unserer Redaktion: „Derzeit kommt einfach alles zusammen.“

Regulär würden die einzelnen Wagen alle sechs Wochen zur Überprüfung in die Werkstatt geschickt. Doch derzeit müsse diese Wartung früher geschehen. Zum einen sei es so, dass sich durch Laub auf den Gleisen der Bremsweg der Züge verlängere und eher Schlagstellen an den Rädern der Wagons entstehen. Dies wirke sich auf die Haltbarkeit der Räder aus - und verkürze den Zyklus bis zum nächsten Werkstattbesuch.

Darüber hinaus seien aktuell ein Wagen durch Vandalismus und zwei durch Unfälle mit Traktoren außer Betrieb, berichtet Pizzuti. Die derzeitigen „Kapazitätsabweichungen“ seien momentan leider notwendig, um Zugausfälle zu vermeiden.

Pendler aus Wuppertal müssen wohl noch bis mindestens Ende November morgens enger zusammenrücken, um den Vohwinkler Kollegen eine Chance zu lassen.

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