100.000 Euro mehr Gehalt seit 2008 - der Chef der Audi BKK machte seit 2008 einen guten Schnitt im Lohnranking der Krankenkassen. Dagegen mussten sich die Chefs der Techniker Krankenkasse mit einer Mini-Gehaltserhöhung begnügen.
Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung stiegen die Gehälter ausgerechnet bei den kleineren Kassen besonders schnell. So haben die Chefs der Orts- und Betriebskrankenkassen ihre Gehälter in den vergangenen zehn Jahren häufig um 30 Prozent gesteigert, einige von ihnen sogar um 80 Prozent. Das zeigt ein kasseninterner Vergleich, der „Bild“ nach eigenen Angaben vorliegt.
Audi BKK vorn, Barmer auf Platz 2
Unter den Top 10 mit den höchsten Gehaltszuwächsen finden sich drei AOK- und vier BKK-Chefs. Am stärksten gestiegen ist demnach die Vergütung des Vorstandsvorsitzenden der Audi BKK, Gerhard Fuchs. Verglichen mit dem Jahr 2008 stieg sein Gehalt um fast 100.000 Euro, ein Plus von 78,7 Prozent, schreibt „Bild“. Immerhin ist die Audi BKK mit einem Zusatzbeitrag von nur 0,7 Prozent aktuell eine der günstigsten Krankenkassen im Land.
Stark zugelegt haben auch die Chefs der Barmer GEK (plus 73.826 Euro, 37,2 Prozent) und der AOK Niedersachsen (plus 58.487 Euro, 35,4 Prozent). Es folgt der Chef der Pronova BKK (plus 50 453 Euro, 36,6 Prozent), die ihren Mitgliedern einen Zusatzbeitrag von 1,2 Prozent zumutet und damit über dem Branchenschnitt von 1,1 Prozent liegt.
Auch die Gehaltssprünge bei der AOK Hessen (50.080 Euro, 27,6 Prozent), der AOK Rheinland/Hamburg (48.730 Euro, 29 Prozent), BKK Pfalz (45.800 Euro, 42,8 Prozent) und der BKK Faber-Castell (38.833 Euro, 39,2 Prozent) sind Top-Ten-würdig.
Techniker-Chef muss sich gedulden
Insgesamt gilt: Die mitgliederstärksten Krankenkassen gewährten ihren Chefs auch die höchsten Gehaltserhöhungen. Doch es gibt eine große Ausnahme: Ausgerechnet der Chef der Techniker Krankenkasse (TK), der nach Mitgliedern größten Krankenkasse im Land, muss sich mit den geringsten Gehaltssteigerungen begnügen.
Seit 2008 ist das Gehalt des TK-Chefs lediglich um 9617,32 Euro gestiegen – gerade mal 3,25 Prozent. Das hat sich auch beim Wechsel von Norbert Klusen zu Jens Baas im Jahr 2012 nicht geändert. Allerdings war das Chefbüro der TK schon immer ein profitabler Job: Baas verdient „Bild“ zufolge exakt 305.398,32 Euro im Jahr – und ist damit der Spitzenverdiener unter allen Kassenchefs.