Zahlungen per Vorkasse dominieren den Online-Handel. Und das sowohl bei den Händlern wie auch bei den Verbrauchern. Das hat das Wirtschaftsforschungsinstitut ibi research in seiner quartalsweise stattfindenden Umfragereihe “e-Payment-Barometer” unter Shopbetreibern herausgefunden.
Mehr zu den Ergebnissen des e-Payment-Barometers lesen Sie hier.Zahlungen per Vorkasse sind im Online-Handel das am häufigsten angebotene und auch genutzte Zahlungsverfahren. Rund 95 Prozent der im Rahmen der Studie e-Payment-Barometer befragten Online-Händler gaben an, diese Zahlungsart anzubieten. Unter die Zahlungsart Vorkasse haben die Studienautoren auch Dienste wie sofortüberweisung.de und giropay zusammengefasst.
Auch aus Verbrauchersicht erfreut sich die Vorkassezahlung großer Beliebtheit. So haben 51 Prozent der befragten Händler angegeben, dass Vorkasse in ihrem Shop am häufigsten genutzt wird.
Das e-Payment-Barometer ist eine Umfrage von ibi research und des Wirtschaftsmagazins Der Handel, die im Auftrag von MasterCard vierteljährlich durchgeführt wird. Ziel der Umfrage ist es, Marktzahlen zu Trends und aktuellen Entwicklungen im e-Payment zu erheben.
Vorkasse ist eine Vertrauensfrage
Dass Vorkasse bei den Händlern das beliebteste Zahlungsverfahren ist, verwundert nicht. Denn für fast 70 Prozent der von ibi research befragten Shopbetreiber, ist der Schutz vor Zahlungsausfällen ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl der angebotenen Verfahren. Damit der Verbraucher diesen Zahlungsweg akzeptieren, muss der Online-Händler das Vertrauen des Kunden gewinnen.
Wie wichtig vertrauensbildende Maßnahmen für das Zahlungsverfahren Vorkasse sind, macht eine Studie der GfK aus dem April 2010 deutlich. Demnach erwarten 60 Prozent der Verbraucher, dass ein Online-Shop in dem sie per Vorkasse zahlen sollen, ein anerkanntes Gütesiegel, wie beispielsweise das von Trusted Shops, trägt.
Anerkannte Gütesiegel sind für Shopbetreiber also ein effizientes Instrument, um den Wunsch der Kunden nach Zahlungssicherheit und dem eigenen Wunsch nach wenig Zahlungsausfällen zu erfüllen.
Hallo,
DIESE EINTEILUNG DER ZAHLUNGVERFAHREN IST UNSINN!
Begründung:
Vorkasse bedeutet, dass der Kunde an den Händler zahlt und dieser nach Zahlungseingang die Ware verschickt.
Es gibt viele verschiedene Arten der Vorkasse:
– Vorkasse durch Überweisung vom Konto
– Vorkasse durch Paypal-Zahlung
– Vorkasse durch ClickandBuy-Zahlung
– Vorkasse durch Kreditkartenzahlung
usw. usw. usw.
Vorkasse ist eben NICHT allein die Überweisung vom Konto!
@ Willi F. In der Tat, Sie haben Recht. Wie in den Charts allerdings zu sehen ist, wird Vorkasse nicht ausschließlich auf die Überweisung vom Konto beschränkt.
Hallo Herr Groß,
das ändert aber nichts an der Sinnlosigkeit dieser Einteilung sondern macht sie nur noch nichtssagender!
Für den Kunden ist es egal, ob er sich nach der Bestellung bei seiner Hausbank, bei Paypal, bei C&B oder sonstwo einloggt.
Für ihn bedeutet das in jedem Falle: Sofort bezahlen – Ware kommt erst nach der Zahlung.
Das ist Vorkasse!
Wie er dann bezahlt, ist doch nur noch reiner Zufall.
Kennt er seine Paypaldaten besser als seine Kontodaten bei der Hausbank, kann ich Ihnen vorhersagen, welche Zahlungsart er spontan auswählt!
Nein, diese Zahlungsarten-Einteilung ist und bleibt unsinnig.
Sie können nur Nachnahme und Rechnung separieren – alles andere ist und bleibt VORKASSE !
Tatsache ist, dass die Kunden am liebsten per Rechnung bezahlen, das ist auch untersucht und belegt. Die “Beliebtheit” der Vorauskasse (auf welchem Wege auch immer) kommt schlicht aus dem Mangel an Alternativen.
Unter Vorkasse wird üblicherweise (z.B. Wikipedia) verstanden, dass der Kunde den Betrag vor Lieferung überweist und dann auch nicht mehr zurückholen kann . Es kommt also nicht nur auf den Zeitpunkt der Zahlung, sondern auch auf die Unwiderruflichkeit an. Das unterscheidet die Vorkasse von den anderen Verfahren wie der Kreditkarte und unter bestimmten Voraussetzungen auch PayPal (Käuferschutz). Vorkasse-Zahlungen bedeuten daher immer ein Risiko für den Käufer, weshalb sich viele Kunden ungern oder nur unter bestimmten Bedingungen (hohes Vertrauen in den Anbieter, Trusted Shops Garantie) auf diese Zahlart einlassen.
Hallo Thomas,
wie sieht es denn mit der Unwideruflichkeit aus, wenn der Shop nicht liefert?
Das deutsche Recht steht doch in keiner Weise dem Paypal-Käuferschutz oder die TS-Garantie nach!
Es ist etwas komplizierter, aber das Ergebnis ist letztlich das Gleiche.
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@Frank Jonuschat,
da es nur zwei Alternativen (Nachnahme und Rechnung) gibt, wovon eine, die Rechnung, bei den Shopbetreibern nicht so beliebt ist, wird man immer auf dieses Ergebnis kommen.
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Allerdings ist diese Untersuchung ja nicht den Wünschen der Kunden gewidmet, sondern ist eine reale Bestandsaufnahme des Nutzungsverhaltens.
Das ganze hat Geld gekostet, vermutlich sogar viel Geld.
Da wird bei einem kompletten Abdruck hier im Blog vermutlich auch eine Gebühr fällig.
Und wer zahlt diese Gebühren??
Dass “Vorkasse” die beliebteste Zahlungsart sein soll, glaube ich nicht. Die sicherste für den Händler ist sie bestimmt. Bei uns kaufen nur ca. 10% der Kunden auf Vorauskasse, weitere 10% per PayPal. Die Zahlung per Nachnahme macht nochmals in etwa 10% aus. Die weitaus meisten Kunden zahlen per Bankeinzug (nach Lieferung). Rechnungszahler haben wir auch – allerdings fällt auf, dass gerade in diesem Bereich etwa 50% der Rechungen erst nach einer Mahnung bezahlt werden.
Ich selbst meide jedenfalls Shops, die auf Vorkasse oder Nachnahme bestehen. Beide Zahlungsweisen sind mir persönlich zu unsicher bzw. mit zu hohen Kosten verbunden. Außerdem liebe ich die Bequemlichkeit und deshalb ist für mich die Zahlung per Bankeinzug der Favorit, wie bei der Mehrzahl unserer Kunden.
Die Umfrage lässt offen, welche Händler befragt wurden. Ich vermute, dass es sich überwiegend um Klein(st)gewerbetreibende gehandelt hat und da überwiegt in der Tat die Vorkasse.
Der Richtigkeit muss auch gesagt werden, dass auch PayPal ein Form der Vorkasse darstellt. Ebenso wie Bankabbuchungen oder Kreditkartenbelastungen vor Lieferung, was beides ebenfalls weit verbreitete Methoden sind.
Das ist richtig, auch bei Überweisung per Vorkasse besteht natürlich ein Herausgabeanspruch auf das Geld, wenn die Ware nicht geliefert wird, es ist nur wesentlich komplizierter. Bis der Käufer über gerichtliches Mahnverfahren etc. wieder zu seinem Geld kommt, vergeht viel Zeit und der Händler ist im schlimmsten Fall dann insolvent oder nicht mehr ermittelbar. Da ist die Rückbuchung einer Lastschrift oder Kreditkartenzahlung schon wesentlich unkomplizierter.
Hallo Ralph P. Görlach,
niemand hat behauptet, das Vorkasse die ‘beliebteste’ Zahlungsart ist.
Hier handelt es sich um das “am häufigsten genutzte Zahlverfahren”.
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@Thomas,
wenn es also – nach unseren gemeinsamen Feststellungen – keine Unwideruflichkeit gibt, kann dies auch nicht eine Voraussetzung für ‘Vorkasse’ sein – egal wer da was bei Wikipedia geschrieben hat.
Es gibt also keinen Unterschied zwischen den von mir genannten Vorkassezahlarten.