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Prognose Regierungsbeamter rechnet mit Aus für Arztpraxen

Die Bundesregierung sieht schwarz für Kassenarztpraxen - viele der rund 70.000 Praxen würden früher oder später schließen müssen. Das Gesundheitsministerium sieht die Zukunft der ärztlichen Versorgung in anderen Modellen.

Berlin - Zwar werde es auch in Zukunft noch Einzelpraxen geben, sagte der zuständige Abteilungsleiter im Gesundheitsministerium, Franz Knieps, dem "Handelsblatt". "Doch die Zukunft wird Gemeinschaftspraxen, medizinischen Versorgungszentren und Ärztenetzen gehören." Die Medizin des 21. Jahrhunderts könne nun einmal "nicht in den Organisationsformen des 19. Jahrhunderts praktiziert werden", zitiert ihn die Zeitung. "Ohne moderne Kooperationsstrukturen wird die ambulante Versorgung in Deutschland nicht wettbewerbsfähig bleiben."

Nach Ansicht Knieps' werden künftig auch Krankenhäuser vermehrt ambulante Leistungen anbieten. "Für sie wird die Überwindung der Sektorengrenze zur ambulanten Versorgung zu einer der wichtigsten Fragen ihrer strategischen Ausrichtung", sagte Knieps. Allerdings müsse die Politik noch die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte in Zukunft unter den gleichen Rahmenbedingungen arbeiten. Bislang werden ärztliche Leistungen Kliniken und in Arztpraxen unterschiedlich honoriert.

kaz

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